Ungewöhnlicher Weg zum Traumberuf

Von Susanne Viebrock.

Aus WIR und die PDS wird WIR und die Schule! Denn ab sofort erweitern wir den Rahmen ­unserer Reihe um Beiträge aus dem Kollegium der Beruflichen Schulen Groß-Gerau (BSGG), um ein noch größeres Spektrum schulischer Themen abbilden zu können. Los geht es mit ­einem Beitrag zum Thema Berufsorientierung.

Einen einfachen Weg zum Einstieg in den Beruf gibt es nicht. Aber heute gibt es vielfältige Hilfen bei der Berufsfindung.
Im beruflichen Gymnasium der BSGG begleitet die Berufs- und Studienorientierung (BSO) die angehenden Abiturienten auf dem Weg zur allgemeinen Hochschulreife von der 11. bis zur 13. Klasse. In Vorbereitung auf das bevorstehende Betriebspraktikum reflektieren die Schülerinnen und Schüler der Eingangsklasse ihre Stärken und Fähigkeiten und durchlaufen eine Bewerbungsphase. Bereits am Ende der 12. Klasse sollte es ernst werden mit der Orientierung zum Traumberuf: Für eine duale Ausbildung im darauffolgenden Jahr müssen die Bewerbungen mit dem Zeugnis zu Beginn der Sommerferien abgesandt werden. Dazu gibt es in der letzten Woche vor den Sommerferien eine BSO-Woche. Unternehmen und Hochschulen der Region stellen Ausbildungen und Studiengänge in Vorträgen vor.

Aber der klassische Bewerbungsweg ist oft nicht effektiv. Einen Lebenslauf schreiben, tagelang am Anschreiben feilen, die fertige Bewerbung schließlich eintüten, frankieren, zur Post bringen und dann – warten: Auf eine Antwort. Auf die herbeigesehnte oder befürchtete Nachricht – die Einladung zu einem Gespräch oder den lapidaren „Leider müssen wir Ihnen mitteilen…“-Text, der alles wieder von vorn beginnen lässt. Diese nervenaufreibende Prozedur kennt jeder, der eine neue Arbeitsstelle oder einen Ausbildungsplatz sucht. Am 25. Mai werden die BSGG ein alternatives Bewerbungsverfahren anbieten, mit dem Arbeitgeber und Ausbildungsplatzsuchende schneller und effizienter miteinander in Kontakt kommen können: ein AZUBI-Speed-Dating. Unternehmen und Bewerber treffen im 10-Minuten Takt aufeinander und können sich gegenseitig voneinander überzeugen.
In Zusammenarbeit mit der IHK Darmstadt wird ein Bewerbungsportal freigeschaltet. Unternehmen der Region und Ausbildungsbetriebe der beruflichen Schulen buchen Tische, an denen Personaler und Bewerber Platz nehmen. Jeder Interessent kann sich zunächst für drei Unternehmen registrieren lassen, bei denen er sich vorstellen möchte. Die Gespräche verlaufen im Schnelldurchlauf, denn nach exakt zehn Minuten beendet eine Glocke den Informationsaustausch.

Dieses Angebot richtet sich an alle Schulformen der beruflichen Schulen aber auch an die anderen Schulen des Kreises. Den Traumberuf auf diesem Wege zu erreichen, ist ungewöhnlich, aber sehr gut möglich, denn nicht Formalien oder Noten zählen, sondern der erste Eindruck, den ein Bewerber beim Personaler im Gespräch hinterlässt.


Susanne Viebrock
ist Fachleiterin Mathematik an den BSGG und Koordinatorin für die Berufs- und Studienorientierung am beruflichen Gymnasium; susanne.viebrock@bsgg.net

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