Worüber die Leute reden (289)

Tierische Probleme. Wenn sich die Bewegungsräume von Tieren unverhofft verlagern, kann dies traurig und verwunderlich ausgehen. So geschehen dieser Tage in Königstädten. Zuerst verirrte sich eine Rotte Wildschweine mitten im Ort. Ein Tier schaffte es in eine Bäckerei, wo es sich dann nicht gerade gesittet aufführte, bevor es von der Polizei erlegt wurde. Einige Tage später trottete ein Schaf putzmunter auf ein Tankstellengelände, um dann in einem Lagerraum vorsorglich eingesperrt zu werden. Es wurde später von der Polizei ins örtliche Tierheim gebracht, um in Ruhe rauszufinden, woher es stammt.

WLAN für die Jugend. Allen Grund zur Freude (wie die Figuren auf dem Graffiti) haben die Besucher das Anne-Frank-Jugendzentrums, nachdem die Kreisstadt zugesagt hat, dass es in ihren Räumen in absehbarer Zeit kostenfreies WLAN geben werde. Zumal jungen Leuten das eigene Dasein ohne Internetzugang bisweilen kaum noch sinnvoll erscheinen mag. Bleibt zu hoffen, dass eine nachdenkliche Anmerkung des Groß-Gerauer Bürgermeisters die Adressaten tatsächlich erreicht: Erhard Walther (CDU) empfiehlt, sich mal wieder auf den direkten Kontakt von Mensch zu Mensch zu besinnen.

Wohnen wird teurer. Der voriges Jahr gewählte Bürgermeister Marcus Merkel (SPD) wendet in Büttelborn die bewährten Methoden mancher Amtskollegen im Kreis Groß-Gerau (noch) nicht an – eine Anhebung der Grundsteuer B zur Haushaltskonsolidierung. Und das trotz eines für 2020 prognostizierten Defizits von 1,32 Millionen Euro. Mit einer höheren Grundsteuer würden die Haus- und Wohnungseigentümer sowie, über die Umlagen, Mieter belastet. Doch es gibt einen Wermutstropfen: 2021 soll die Steuer dann doch von 590 auf 653 Prozentpunkte steigen, was der Kommune Mehreinnahmen von 260.000 Euro bescheren würde und das Leben aller Einheimischen spürbar verteuern wird.

Engpass beim Personal. Die Situation um die öffentliche Bücherei im Alten Rathaus von Trebur (Foto) und ihrer Zweigstelle in Astheim, die seit einigen Monaten nach dem Bürgerhausbrand nicht mehr geöffnet ist, nimmt nach Auskunft von Bürgermeister Jochen Engel (Freie Wähler) dramatische Ausmaße an. Nur dem außerordentlichen Engagement von Mitarbeitern sei es geschuldet, dass die übliche Ausleihe und die Leseförderung noch reibungslos funktionierten, sagt er. Die Schließung in Astheim sowie fehlendes Personal (wegen Krankheit und Kündigung) ließen nicht an ein neues Büchereikonzept, allenfalls an ein Positionspapier denken.

BecherBonus für Groß-Gerau. Auf dem Weg zur Arbeit oder einfach zwischendurch: Coffee-to-go ist beliebt, doch nur wenige denken an den Abfall, den diese Art Kaffeegenuss hinterlässt. Bei bundesweit etwa 320.000 Einwegbechern in einer Stunde kommen in jedem Jahr in Deutschland ca. 40.000 Tonnen Müll zusammen. In der Kreisstadt unterstützt jetzt der hiesige Gewerbeverein die Initiative BecherBonus des hessischen Umweltministeriums. Mit einem eigenen Groß-Gerauer Mehrwegbecher, dessen Gebrauch von einigen Coffee-to-go-Anbietern mit einem kleinen Preisnachlass belohnt wird, lässt sich eine Menge Müll vermeiden. Mit dabei sind die Bäckereien Darmstädter und Radke sowie MiRoGH‘s Bistro und der Terraverde Biomarkt.

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