Als Autofahrer Exoten waren

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Peter Erfurth
ist Datenbank-Spezialist des Groß-Gerauer Stadtmuseums;

pedepe@gmx.de

von Peter Erfurth

Dieses Mal bringen wir einen Beitrag zum Thema „Aus den Anfangstagen des Autoverkehrs“ und zitieren die Berichterstattung in der damaligen Lokalpresse.

Kreisblatt 1901: Wie man uns mittheilt, hat kürzlich ein „Opelmotorwagen” die Höhe des Feldbergs mühelos erreicht. Gewiß ein schlagender Beweis für die Trefflichkeit und Sicherheit der Opel´schen Automobile.

Kreisblatt 1906: Wenig Rücksicht nahm am Mittwochmittag ein Autolenker eines Frankfurter Warenhauses gegen ein Gefährt des Herrn Abdeckers Ehrhardt auf der Dornheimer Chaussee. Um ein Haar wäre letzteres von dem ohne Signal in rasender Eile dahinlaufenden Selbstfahrer zusammengefahren worden, obwohl Herr Ehrhardt die Fahrbahn nach Vorschrift freigegeben hatte. Anzeige ist erstattet.

Kreisblatt 1907: Zu einem Zusammenstoß zwischen einem Automobil und einem Privatfuhrwerke wäre es am Montagabend 6 Uhr beinahe vor dem Gasthaus „Zum Adler” gekommen. Das Automobil kam von der Niedergasse her und fuhr gegen den „Adler” zu, im gleichen Augenblick verkehrte daselbst ein Privatfuhrwerk und ein Zusammenstoß schien unvermeidlich, als es dem Autolenker im letzten Augenblick noch gelang, sein Fahrzeug vor dem sich aufbäumenden Pferde anzuhalten, so daß die Insassen mit dem Schrecken davon kamen.

Kreisblatt 1925: Wie uns von einem Augenzeugen mitgeteilt wird, brach in den Nachmittagsstunden des gestrigen Mittwochs auf einem Lastautomobil der Firma Merck (Darmstadt), das mit Medikamenten beladen war, Feuer aus. Das Automobil mit einem Anhängewagen befand sich gerade auf der Gernsheimerstraße in der Nähe des Amtsgerichts. Man nimmt an, daß der Brand auf die Explosion einer Flasche Wasserstoff zurückzuführen ist. Dem Vernehmen nach sollen gerade noch 2 Kg. Quecksilber gerettet worden sein.

Kreisblatt 1927: Nun sei noch kurz auf den Bremsweg des Automobils eingegangen. Beim Automobil beträgt derselbe bei niedriger Geschwindigkeit (10 bis 15 Kilometer) etwa eine Wagenlänge; bei mittlerer Geschwindigkeit (20 Kilometer) zwei Wagenlängen; bei der höchstzulässigen Geschwindigkeit im Stadtverkehr (25 bis 30 Kilometer) drei Wagenlängen.

Quelle: Archiv des Stadtmuseums; hier: Ausschnitte aus dem Kreisblatt von 1901 bis 1927

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