Die Zukunft ist digital
Von Stefan Sauer.
Das Thema Digitalisierung ist von enormer gesellschaftlicher Bedeutung, denn es wirkt sich auf all unsere Lebensbereiche aus. Dies ist mir durch die Mitarbeit im Bundestags-Ausschuss „Digitale Agenda“ sehr schnell bewusst geworden. Es ist wichtig, das Thema voranzutreiben, Aktivitäten wie Beschlüsse aufeinander abzustimmen und zugleich die Verträglichkeit für die Gesellschaft, unser aller Zusammenleben, sicherzustellen.
Für diese Ziele setze ich mich im Ausschuss „Digitale Agenda“ ein und wirke als Berichterstatter für die CDU/CSU-Fraktion in den Fachbereichen Digitale Infrastruktur / Breitbandausbau / Mobilität der Zukunft sowie Digitalisierung in der Entwicklungshilfe. Nun fragen Sie sich: Warum braucht es diesen Ausschuss überhaupt? Uns allen ist bewusst, dass sich die Welt verändert. Die Digitalisierung schreitet rasant voran, und Deutschland muss sich technisch wie politisch und sozial darauf einstellen. Damit verbundene Chancen, aber auch Unsicherheiten, Sorgen und Ängste, bewerten die Wissenschaft ebenso wie die Bevölkerung sehr unterschiedlich. Dennoch: Wir können uns dieser globalen Entwicklung nicht entziehen. Deswegen gilt es, diese Entwicklung mit besten Kräften zu gestalten und uns positiv zu Nutze zu machen. Doch was heißt eigentlich digital? Ich versuche, es auf den Punkt zu bringen: Grundlage für die Digitalisierung ist eine leistungsfähige Datenübertragung, die technische Verbesserung der bestehenden Datennetze (Breitband und mobil). Schlagworte wie Glasfaser, LTE, G5… bestimmen die Diskussion. Aber auch der Anspruch, dass Städte und der ländliche Raum sich gleichermaßen entwickeln müssen. Ungestörter, schneller Datenaustausch ist längst ein Wettbewerbskriterium unter den Regionen. Für junge Menschen gehört die Digitalisierung längst zum Alltag. Schnell, einfach und ohne lange Wege lassen sich Geschäftsprozesse gestalten. Für viele ältere Menschen wirkt es befremdlich, dass PC, Tablet, Smartphone die Oberhand gewinnen, vieles sich nur noch mit dem Einsatz dieser Geräte erledigen lassen soll. Wie soll das funktionieren, und wo bleiben die Menschen, die bisher dafür verantwortlich waren?
Arbeitsplätze wie auch das private Umfeld verändern sich, werden unterstützt durch Roboter und künstliche Intelligenz. Das heißt, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz gelingt es, das Maschinen mitdenken und sich sogar eigenständig weiterentwickeln. Dies hört sich für viele erstmal unheimlich an. Daher gilt es zu allererst zu klären, wie weit künstliche Intelligenz gehen darf, wie sich ihr Einsatz kontrollieren lässt und wer die Kontrollfunktion übernimmt. Zudem wird das autonome Fahren unsere Mobilität spürbar verändern. Mensch und Umwelt erfahren neue Bewegungsoptionen und -kombinationen, erkennen diese als Vorteil. Und in all diesen Zusammenhängen stellen wir uns die Fragen: Wem gehören die digitalen Daten, wo sind sie gespeichert, wie steht es um deren Sicherheit? Es ist notwendig, die technische Entwicklung in unser aller Sinn zu unterstützen, aber auch kritisch zu begleiten. Ende September nimmt die Enquete-Kommission „Künstliche Intelligenz – gesellschaftliche Verantwortung und wirtschaftliche, soziale und ökologische Potenziale“ ihre Arbeit auf. Nur 19 Abgeordnete des Deutschen Bundestages gehören diesem Gremium an. Der zu erstellende ethische Leitfaden wird unser künftiges Handeln bestimmen. Ich hoffe, ich darf daran mitarbeiten.
Mit meinem Wirken im Fachausschuss „Digitale Agenda“ ist eine große Möglichkeit zum Mitgestalten verbunden. Daher bin ich stets auf der Suche nach einem lebhaften Gedankenaustausch, sowohl mit den Bürgern im Kreis Groß-Gerau als auch mit Industriebetrieben, Gewerbe und Handel, den Städten und Gemeinden. Denn nur mit Kenntnis der verschiedenen Sichtweisen sind wir in der Lage sicherzustellen, dass sich die Technik im Sinne der menschlichen Gemeinschaft entwickelt.
Stefan Sauer
ist der für den Kreis zuständige CDU-Bundestagsabgeordnete;
stefan.sauer.ma05@bundestag.de