Digitalisierung an den BSGG

Von Sylvia Mazurek.

Was bedeutet Digitalisierung überhaupt? Die meisten von uns sagen, dass analoge Informationen und Abläufe in eine digitale Form gebracht werden.

Das ist in vielen Bereichen bereits geschehen. So können z. B. Bücher online gelesen, Vorträge online verfolgt, Buchhaltung am Computer geführt werden. Die Digitalisierung ist aber viel mehr. Sie bringt so viele Veränderungen mit sich, dass sie als die neue industrielle Revolution (Industrie 4.0) bezeichnet wird. Denken wir hier nur an Onlinebanking oder E-Commerce. Auch hat sich in den letzten Jahren unser Kommunikationsverhalten drastisch verändert. Eine moderne Kommunikation ohne E-Mails und SMS ist nicht mehr vorstellbar.

Gravierend ist der Einfluss der Socialmedia insbesondere auf das Leben der Jugendlichen. Das Privatleben wird, ob bewusst oder unbewusst, öffentlich mit allen dazugehörigen Folgen. Persönliche zwischenmenschliche Kontakte werden häufig durch WhatsApp ersetzt. Gut oder nicht? Auf jeden Fall anders. Auf diese veränderte Realität gilt es, unsere Schülerinnen und Schüler vorzubereiten.

In unserem Leitbild ist das Ziel festgeschrieben „Wir lernen anwendungs- und zukunftsorientiert in einer digitalen Welt“. Dazu gehört unzweifelhaft die Nutzung digitaler Medien im Unterricht. In immer mehr Klassen wird mit OneNote gearbeitet, kurze Leistungserhebungen werden digital geschrieben, Evaluationen finden online statt. Zusätzlich haben wir in diesem Schuljahr die erste Tablet-Klasse im BG (Berufliches Gymnasium) errichtet. Digitalisierung ist für uns eine Möglichkeit, den Unterricht stärker zu differenzieren, in kürzester Zeit anschauliche Modelle einer komplizierten Realität zu liefern und die Unterrichtsinhalte jederzeit für die Lernenden verfügbar zu machen. Die Schülerinnen und Schüler der Vollzeitschulformen BG, Fachoberschule und Berufsfachschule, sowie die meisten Auszubildenden erhalten regelmäßig EDV-Unterricht, in dem auch die Gefahren der Digitalisierung behandelt werden. Auch ein 3D-Drucker ist bereits im unterrichtlichen Einsatz.

Im Rahmen des digitalen Schulportfolios werden Lernplattformen (z.B. Mahara, Moodle, Office 365) und Lanis-online als Schulverwaltungsprogramm des Landes Hessen genutzt. In Zusammenarbeit mit der IHK Darmstadt veranstaltet unsere Schule ein regionales Azubi-Speed-Dating, bei dem über ein eigens dafür entwickeltes Tool Bewerberinnen und Bewerber mit Ausbildungsbetrieben im Vorfeld der Veranstaltung vernetzt werden und in einem zehnminütigen Gespräch dann vor Ort aufeinandertreffen. Da wir DLGI-Bildungspartner und akkreditiertes ECDL-Prüfungszentrum sind, kann bei uns der Europäische Computerführerschein ECDL erworben werden. Er ist der internationale Standard für die Entwicklung digitaler Kompetenzen. Die Teilnehmer können die ECDL-Module entsprechend ihrer Vorkenntnisse individuell auswählen und damit ihre beruflichen Perspektiven im Ausbildungsbetrieb und auf dem Arbeitsmarkt verbessern.

Sylvia Mazurek ist Lehrerin, pädagogische Leiterin ­sowie Fachbereichsleiterin Mathe­matik an den Beruflichen Schulen Groß-Gerau;
poststelle@bsgg.net

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