Erdbeeren – die versteckte Sammelnuss
![]() | Heinrich Ilsen ist Dozent für „gehobene Kochkurse“ bei der Kreisvolkshochschule; heinrichilsen@arcor.de |
von Heinrich Ilsen
Bei den meisten Menschen steht die „Königin der Beeren“ ganz oben auf dem Einkaufszettel. Dabei gehört die Erdbeere botanisch gesehen gar nicht zu den Beeren, sondern ist eine Sammelnussfrucht. Auf dem roten Fruchtkörper, im botanischen Sinne eine Scheinfrucht, sitzen ein wenig eingesenkt die sogenannten Nüsschen.
Von Mai bis Ende September kommen die in Deutschland gepflückten Erdbeeren in die Geschäfte. Da Erdbeeren heute fast überall auf der Welt angebaut werden, kann man sie aber das ganze Jahr über kaufen. Auch durch Treibhaus- und Tunnelanbau stehen Erdbeeren fast das ganze Jahr über zur Verfügung. Reife Früchte schmecken herrlich süß und erfrischend, die Säure ist kaum spürbar. Leider sagt die Farbe der Erdbeeren nichts über die Reife und damit den Geschmack der Früchte aus – denn je nach Sorte ist die Farbe der reifen Beeren eher hell- oder dunkelrot. Wichtig ist nur, dass die Früchte möglichst durchgehend rot gefärbt sind. Die saftig-roten Früchte passen sowohl zu süßen als auch zu herzhaften Gerichten. Besonders gut schmecken sie in süßen Rezepten in Kombination mit Milchprodukten – egal, ob als Eis, Biskuitrolle oder einfach nur mit einem Klecks Sahne. Daneben eignen sich Erdbeeren wunderbar zum Einmachen von Konfitüre und als Püree zum Aufgießen mit Sekt. Man kann sie aber auch als erfrischende Salsa mit gebratenem Hähnchenfilet oder klein geschnitten mit Spargel zu einem erfrischenden Sommersalat kombinieren.
Jetzt wissen wir schon sehr viel über die leckere, rote Frucht, und wir wollen sie auch mit einem leicht herzustellenden Rezept ausprobieren.
Erdbeer-Rhabarber-Tiramisu: (12 Personen) 250g Rhabarber, 150g Erdbeeren, 500g Mascarpone, 2 Eier (getrennt), 200g Löffelbisquit, 150g Zucker, 1 P. Vanillezucker, 2 cl. Grand Marnier.
Den geputzten Rhabarber in kleine Stücke schneiden und mit 2½ Esslöffel Zucker und einem Päckchen Vanillezucker in einem Topf zum Kochen bringen und auf der abgeschalteten Herdplatte weich garen.
Etwas Flüssigkeit abgießen und mit Grand Marnier mischen. Die Erdbeeren putzen, in Scheiben schneiden und mit Zucker bestreuen. Das Eiweiß steif schlagen. Das Eigelb mit dem Zucker so lange rühren, bis eine helle Masse entsteht. Den Mascarpone unterheben und gut vermischen, das Eiweiß unterheben. Anschließend eine Form mit Biskuit auslegen und mit dem Rhabarberfond beträufeln. Das ganze Rhabarberragout darauf verteilen und anschließend die Hälfte der Mascarponemasse darüber geben. Nun die restlichen Biskuits darauf legen, mit Flüssigkeit beträufeln.
Die Erdbeeren – möglichst ohne Saft – auf den Biskuits verteilen, darauf die restliche Mascarponecreme geben und glatt streichen. Etwa eine Stunde kalt stellen, mit Erdbeeren garnieren und servieren.