Für immer geschlossen

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Von Karl-Heinz Pilz

Nachdem der Nauheimer Bahnübergang Hügelstraße/Schleifweg schon vor einiger Zeit beseitigt worden war, ist im April 2004 auch der Übergang Bahnhofstraße geschlossen worden. Im Zuge der Eröffnung der Ludwigsbahn Mainz – Darmstadt im Jahre 1856 war dieser Nauheimer Übergang von größter regionaler Wichtigkeit.

Der Nauheimer Schrankenwärter Johann Mikat hat uns eine Aufzeichnung vom Ende der vierziger Jahre des letzten Jahrhunderts überlassen, die geradezu unglaublich anmutet. Dieser Aufzeichnung ist zu entnehmen, dass bei den laufend durchgeführten Zählungen im Durchschnitt in 24 Stunden rund 1000 Autos, 100 Bauernfuhrwerke, 2800 Fußgänger und die gleiche Zahl an Radfahrern die Bahnlinie überquerten. Rechnet man nun die etwas mehr als 200 passierenden Personen-, Güter- und D-Züge, Schnelltriebwagen und Lokomotiven dazu, dann kann man ermessen, welche Konzentration ein Schrankenwärter an dieser Stelle aufbringen musste. Die Züge benötigten von Groß-Gerau eine Fahrzeit von vier Minuten und von Hof Schönau sechs Minuten. Da­ran ist zu erkennen, welche Zusammenarbeit der einzelnen Betriebsstellen notwendig ist, um drohende Unfälle auszuschließen. Der letzte Nauheimer, der den Bahnübergang Bahnhofstraße am 26. April 2004 um 9.45 Uhr überquerte, war der Gemeindevertreter Horst Glotzbach auf seinem Fahrrad. Nach Ende der Bauarbeiten haben nur noch Fußgänger und Radfahrer die Möglichkeit, die Bahnlinie dort zu unterqueren.

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