Goldene Regeln fürs Internet


Susanne ­Theisen-Canibol
ist Journalistin und Kommuni­kations­expertin in Groß-Gerau;
theisen-canibol@faktenundkoepfe.de

Mehr als 63 Millionen Menschen hierzulande nutzen das Internet zur Informationssuche, 54 Millionen davon täglich. Dennoch verzichtet fast die Hälfte aller kleinen Unternehmen auf die eigene Website. Eigentlich unvorstellbar.

Ob man auf der Suche nach einem trendigen Friseur ist, einem Installateur, der auch am Wochenende kommt, oder einer Arztpraxis: Das Internet ist hierfür zur wichtigsten Anlaufstelle im Alltag geworden. Wer sich online serviceorientiert und sympathisch präsentiert, hat heutzutage die Nase vorn – und das nicht nur bei jungen Menschen, sondern quer durch alle Altersschichten. Von den Möglichkeiten für Einzelhändler, ihre Waren nicht nur im Laden­lokal, sondern auch im Onlineshop anzubieten, ganz zu schweigen.

Ist es da nicht erstaunlich, dass 22 Prozent aller Unternehmen in Deutschland und sogar 44 Prozent der Kleinunternehmen (Unternehmen bis 50 Beschäftigte und/oder einer Bilanzsumme bis 10 Millionen Euro) keine eigene Website haben? Erst recht nicht, da die Hürden hierfür heute gar nicht einmal mehr hoch sind. Wer ein Händchen dafür hat, kann seine Internetseite mit einem der vielen Web-Baukastensysteme selbst anlegen und dazu noch individuell gestalten. Aber Vorsicht! Denn gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht.

Unverzichtbar sind gute Texte – ergänzt durch aussagekräftige Bilder. Mit ihnen steht und fällt der Erfolg. Denn der potenzielle Kunde ist mit einem Klick wieder weg, wenn er keine Antworten auf seine Bedürfnisse findet. Sieben goldene Regeln können helfen, das Interesse der Nutzer zu wecken und zu halten:
Setzen Sie auf Inhalt. Welche Leistungen/Produkte bieten Sie an? Was zeichnet Ihr Unternehmen aus? Formulieren Sie aus der Kundenperspektive heraus. Versetzen Sie sich in Ihre potenziellen Kunden: Wie können die von Ihrem Angebot profitieren?

Verzichten Sie auf Selbstlob. Lassen Sie Fakten sprechen. Statt „Wir machen das beste Brot“, schreiben Sie zum Beispiel: „Wir backen das Brot selbst – nach alter Tradition und mit Zutaten aus der Region.“

Bitte keine Phrasen! Statt „Der Sessel besticht durch sein kompromissloses Design“, beschreiben Sie konkret: „Der Sessel zeichnet sich aus durch eine schlanke Silhouette und eine fließende Form.“ Und formulieren Sie den Nutzen gleich mit: „In die Rückenlehne des Sessels ist eine verstellbare Stütze für die Lendenwirbelsäule eingearbeitet. So wird Ihr Rücken entlastet und Sie genießen Entspannung pur.“

Schreiben Sie kurze Sätze. Der Leser muss schnell erfassen können, worum es geht. Werden Sie persönlich. Die Unternehmerpersönlichkeit, das Team, die Geschichte Ihres Betriebs – das alles sind Sympathiepunkte, die man ausspielen kann.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Dieses Sprichwort gilt jedenfalls dann, wenn die Bilder gut gemacht sind. Der Charme von schlecht belichteten Handyfotos erschließt sich zumeist nur demjenigen, der sie selbst gemacht hat. Wer es sich nicht zutraut, eine eigene Website mit seinen Texten und Bildern zu erstellen, wem die Zeit dafür fehlt oder wer besondere Ansprüche stellt, der sollte sich an einen versierten Dienstleister wenden.

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