Luise-Büchner-Preis für Julia Korbik

Von Peter Brunner.

Bei ihrer Hauptversammlung hat die Luise-Büchner-Gesellschaft die diesjährige Trägerin des Luise-Büchner-Preises für Publizistik, Julia Korbik, bekannt gegeben. Die Begründung der Jury lautet:

„Als Frau des 21. Jahrhunderts ist Julia Korbik scheinbar in allen Fragen sehr weit von Luise Büchners Leben und Werk entfernt. Mit ihrem vor vier Jahren erschienenen Buch „Stand up. Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene“ hat sie der Frauenbewegung eine moderne Stimme gegeben. Für ihren Einsatz für Frauenrechte nutzt Julia Korbik neben konventionellen Mitteln auch neue Formen der Kommunikation und Publizistik. So erreicht sie in kürzester Zeit virtuell Tausende, während Luise Büchner noch ganz auf Buchdruck, Zeitschriften und persönlichen Vortrag angewiesen war. In der Sache der Frauenrechte, im Einsatz gegen Ungleichbehandlung und Diskriminierung steht Julia Korbik allerdings ganz unmittelbar in Luise Büchners Nachfolge, indem sie die eigene Stimme als Instrument der Aufklärung erhebt.“


Julia Korbik (Foto: © Lars Mensel)

Julia Korbik wurde 1988 in Herne geboren, im französischen Lille und in Münster/Westfalen hat sie European Studies, Kommunikationswissenschaften und Journalismus studiert. Das Studium hat sie mit einem deutsch-französischen Doppeldiplom abgeschlossen. 2014 erschien ihr Buch „Stand Up.Feminismus für Anfänger und Fortgeschrittene“. 2016 rief sie das Blog „Oh, Simone“ ins Leben, auf dem sich alles um die französische Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir dreht. Im Dezember 2017 erschien „Oh, Simone! Warum wir Beauvoir wiederentdecken sollten“ bei Rowohlt. Sie ist ehrenamtlich aktiv für Cafébabel, das sechssprachige Europa-Onlinemagazin: als Autorin und Übersetzerin, als Vize-Präsidentin von Babel Deutschland und als Vorstandsmitglied des Vereins Babel International (www.cafebabel.com). Regelmäßig ist sie als Vortragsrednerin auf verschiedenen Veranstaltungen zu hören sowie als Gastdozentin zum Thema „Gleichberechtigung in der Kreativwirtschaft“ an der Popakademie Baden-Württemberg.
Der Preis wird im November in Darmstadt verliehen. Die Laudatio hält Katharina Kloss, die Redaktionsleiterin (und Redakteurin der deutschsprachigen Version) von Cafébabel. Der Preis ist verbunden mit einer Preissumme von 2.500 Euro und der Gelegenheit, eine ganze Seite des Darmstädter Echo mit einem eigenen Text zu gestalten. Das Preisgeld wird wie in den Vorjahren vom Lions-Club Luise Büchner zur Verfügung gestellt. Die Gesellschaft zeichnet seit 2012 Persönlichkeiten aus, die sich in ihrer publizistischen Tätigkeit in der Tradition Luise Büchners für Frauenrechte engagieren. Erste Preisträgerin war Bascha Mika, heute Chefredakteurin der Frankfurter Rundschau, 2017 wurde Barbara Beuys ausgezeichnet (www.luise-buechner-gesellschaft.de).
An der Preisverleihung im Literaturaus Darmstadt am 25. November, 11 Uhr, können angemeldete Gäste teilnehmen, Mitglieder der Gesellschaft werden bevorzugt. Anfragen auf Eintrittskarten sind zu richten an info@luise-buechner-gesellschaft.de

 


Peter ­Brunner
ist hauptamtlicher Leiter des Riedstädter Museums Büchnerhaus;
post@entwicklung­undkultur.de

Das könnte Dich auch interessieren …