Mit Umwelt­wissen zum Abitur

Von Dr. Doris Wolf.

Neophyten-Exkursion in Groß-Gerau

Entscheiden sich Schülerinnen und Schüler dafür, das Abitur auf dem Beruflichen Gymnasium Groß-Gerau im Schwerpunkt Umwelt abzulegen, erwarten sie drei spannende Jahre, die zu vertieftem Verständnis von z.B. Klimawandel, Wassergewinnung, Abwassertechnik, Luftreinhaltung und regenerativen Energien führen. Nach einer Einführungsphase in der 11. Klasse schließt die zweijährige Qualifikationsphase an, die mit dem allgemeingültigen Abitur endet. Im Rahmen der Unterrichtseinheit Ökosysteme der Einführungsphase des Beruflichen Gymnasiums begaben sich Schülerinnen und Schüler der 11. Klasse (Einführungsphase) auf die Suche nach eingeschleppten Pflanzen und Tieren (sog. Neophyten und Neozoen) in unmittelbarer Umgebung der Schule.
Seit der Entdeckung der „Neuen Welt“ 1492 wurden rund 800 gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten aus Nordamerika und Ostasien nach Europa eingeschleppt oder aktiv ausgesetzt. Mais und Kartoffel wurden als Nutzpflanzen eingeführt, andere Neophyten kamen als Forst- oder Zierpflanzen in Gärten und Parks. Invasive Arten bedrohen allerdings zunehmend einheimische Arten und führen zu verschiedenen Problemen. Schon in Nachbarschaft der Schule wuchert der überpräsente Essigbaum. Die Blätter sind sommergrün, nehmen im Herbst eine Färbung von Orange bis Rot an. Der Essigbaum wird oft als Zierbaum in Gärten gepflanzt. Gelangt Wurzelbrut in die freie Natur, verwildert er in dichten Beständen. Entlang der Bahngleise an Mittelstreifen und Randstreifen von Autobahnen ist er oft kilometerlang das dominierende Gewächs.

Der Japanische Staudenknöterich, die gelb blühende Kanadische Goldrute und das rosa blühende Indische Springkraut sind ebenfalls sehr weit verbreitet. Beruhigend, dass die stark allergieauslösende Beifuß-Ambrosia und der Riesenbärenklau, dessen Saft fototoxisch wirkt, nicht in unmittelbarer Nähe der Schule gefunden wurden. Der große Bärenklau, der einst aus dem Kaukasus eingeführt wurde, ist allerdings in der ländlichen Umgebung durchaus vorhanden. Im Klassenzimmer wurde Pflanzenmaterial unter entsprechenden Schutzmaßnahmen begutachtet und Verhaltensregeln im Umgang besprochen.


Dr. Doris Wolf
unterrichtet am Beruflichen Gymnasium (BSGG) den Leistungskurs Umwelttechnik;
poststelle@bsgg.net

 

BSGG: Die Beruflichen Schulen Groß-Gerau sind in Trägerschaft des Kreises Groß- Gerau und bieten verschiedene Schulformen an. Die Besonderheit des Beruflichen Gymnasiums gegenüber einem klassischen Gymnasium besteht u.a. darin, dass in einer Fachrichtung wie Wirtschaft oder Technik mit dem Schwerpunkt Umwelttechnik oder Technische Informatik vertiefte Kenntnisse und Berufsorientierung erlangt werden. Interessierte Besucher können sich am Infotag am 9.2.2019 von 10 bis 13 Uhr über das Beruflichen Gymnasium und anderen Schulformen persönlich vor Ort beraten lassen.

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