The Sausage King of Brooklyn

Von Peter Erfurth.

There are as many ways to make a fortune as there are fortune seekers in this great city of ours, and that has been true since the very beginning. The 19th century saw great wealth being made by those who invented, manufactured, or sold everything from water meters, to coffee, to machines that fold boxes, typewriters, to Chiclets gum.

So beginnt der mehrteilige Bericht über den Wurstkönig und Dollarmillionär Adolf Göbel, der in einer amerikanischen Zeitung erschien. Wer aber war dieser Mann, und wieso wurde eine Straße nach ihm benannt? Adolf Göbel wurde 1864 in Groß-Gerau geboren, wanderte 1881 aus und schaffte es vom Schuhputzer zum Millionär. Nachdem er sich Startkapital geliehen hatte, gründete er in New York ein Fleischwarengeschäft mit Wurst nach deutscher Rezeptur. Die vielen deutschen Einwanderer sicherten seinen geschäftlichen Erfolg, woraufhin er in Brooklyn eine Fleischwarenfabrik gründete. Spezialitäten des Hauses waren Frankfurter Würstchen. Während des Ersten Weltkriegs und danach kümmerte sich Göbel um die Bedürftigen seiner Heimatstadt. Im Folgenden eine kleine Auswahl:

Kreisblatt von 1915: Ein wackerer Groß-Gerauer in Amerika. Von geschätzter Seite ist uns ein Brief zu Verfügung gestellt worden. den Herr Adolf Göbel in Brooklyn an einen hiesigen Freund gerichtet hat. Er teilt mit, daß er dem Hilfsausschuß für die Witwen und Waisen der im Felde Stehenden 2000 Mark übersenden werde.

Kreisblatt von 1916: Von Adolf Göbel sind bis jetzt über 7000 Mark zur Unterstützung von Angehörigen der Kriegsteilnehmer übersandt worden. In Anerkennung der humanen Gesinnung und der für die minderbemittelten Einwohner in so hohem Maße getätigten Fürsorge des Herrn Göbel, der aus alteingesessener Familie stammt, beschloß der Gemeinderat, diesen als Ehrenbürger der Stadt zu ernennen.

Kreisblatt von 1920: Vor Eintritt in die Tagesordnung gab Herr Bürgermeister Urban die Zuschrift des Herrn Adolf Göbel bekannt,worin er den Empfang der Ehrenurkunde bestätigt mit dem Ausdruck seines tiefgefühlten Dankes und der Mitteilung, daß er weitere 10 Ctr. Schmalz abgeschickt habe, die aber mit dem Schiff untergegangen seien.

Kreisblätter von 1922 und 1923: 1923 hat es endlich geklappt, nachdem 1922 der Antrag, die Ernst-Ludwig-Str. umzubenennen, fehlgeschlagen war, wurde er 1923 genehmigt. Seitdem gibt es die Adolf-Göbel-Straße.

Da in Amerika keine Umlaute gebräuchlich sind, wurde aus GÖBEL einfach GOBEL.
Quellen: Unterlagen und Zeitungen aus dem Stadtmuseum Groß-Gerau.


Peter Erfurth
ist Datenbank-Spezialist des Groß-Gerauer Stadtmuseums;
pedepe@gmx.de

Das könnte Dich auch interessieren …