Was ist Hypnose?


Dr. rer. nat. K.-P. Sawinski
leitet in Nauheim eine Praxis für ­Psychotherapie, Hypnose und Lebensberatung;
hpp-sawinski@icloud.com

Wenn man drei Menschen fragt, bekommt man mindestens vier Antworten, davon fünf falsche. Stimmt, ist zynisch, deshalb aber um so wichtiger, dass man mal klärt, worum es geht.

Grundsätzlich ist der hypnotische (oder Trance-) Zustand ein Bewusstseinszustand zwischen Wachen und Schlafen. Kennt jeder, weiß es nur nicht und/oder ist sich dessen nicht bewusst. Klingt einfach, ist es aber nicht. Vorab: Vergessen Sie die oft in Fernsehen und Varieté gezeigten Show- und Schnellhypnosen. Da werden die Probanden (nur die?) eher der Lächerlichkeit preisgegeben, als man damit wirklich zeigen könnte, was Hypnose ist. Diese Show-Einlagen zeigen nur, was Hypnose tatsächlich nicht ist. Die Probanden werden vorgeführt, es scheint so, als wären sie willenlos und der Hypnotiseur könne mit ihnen machen, was er will! Völlig falsch.

Fest steht: Der Hypnotiseur kann nichts gegen den erklärten Willen des Hypnotisanden machen. Er wird ihn nicht zu Handlungen missbrauchen oder zu etwas zwingen können, was diesem schaden könnte. Wie erwähnt: Es geht nicht und es widerspricht darüber hinaus seinem Selbstverständnis. Wenn er seine Aufgabe ernst nimmt, wird er sich an Regeln und Grundsätze halten, die in keiner Weise seinem Klienten schaden können.

Hypnose – der Hypnotiseur bringt seinen Klienten z.B. durch beruhigende Worte in einen sehr tiefen, entspannten Zustand. Der Klient schläft zwar nicht, ist aber in der Wahrnehmung herabgesetzt. Er kann den Worten des Hypnotiseurs folgen und fühlt sich dabei wohl. Die Umgebung hat er ansonsten ausgeblendet. Sein Gehirn, genauer: sein Unterbewusstsein, verbleibt in einer tief entspannten Aufmerksamkeit. Diesen besonderen Zustand kann man heute mit Bild gebenden Verfahren darstellen und nachweisen. Jetzt kann der Hypnotiseur das Unterbewusstseins seines Klienten mobilisieren und helfende Kräfte aktivieren, deren erfolgreiche Arbeit sich nach dem „Aufwachen“ nicht unbedingt sofort, sondern oft erst nach einiger Zeit bemerkbar machen.

Ab und zu muss eine weitere Sitzung diese Kräfte erneut verstärken. Sie können für den Klienten zu gewollten Veränderungen genutzt werden. Um einige zu nennen: Rauchentwöhnung, Gewichtsregulierung, Lampenfieber, Ängste, Schlafverbesserung usw.. Aber auch dies ist festzustellen: Nicht jeder Mensch lässt sich hypnotisieren, und bei Hypnose gibt es (leider) keine Garantie für den Erfolg. Eine normale Hypnose kann in Abhängigkeit von der Anwendung bis zu 120 Minuten dauern.

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