Worüber die Leute reden (294)

Mühseliger Fortgang. Allen Grund sich zu freuen, hätten die Bürger aus Königstädten, wenn die südliche Ortseinfahrt endlich fertig gestellt würde. Die (Tief-)Bauarbeiten sind allerdings noch immer nicht abgeschlossen. Von einer Durchfahrt ist nach rund einem halben Jahr Bauzeit an der relativ kleinen Baustelle nichts zu ahnen. Für Verzögerungen hat auch die Corona-Krise gesorgt. Das gilt allerdings nicht für ein weiteres Thema, das die Leute aufregt. Seit Kurzem gibt es im Einkaufszentrum „Im Reis“ keine Postagentur mehr. Ein neuer Betreiber wird gesucht.

Viel Geduld. Pantelis Lespouridis, in Nauheim besser bekannt als „Laki“, kann die ungewöhnlichen Umstände der vergangenen zweieinhalb Monate nur nehmen wie es bei seinen griechischen Landsleuten üblich ist – mit einem unaufgeregten Achselzucken. „Macht nix“, sagt er sich, nachdem klar wurde, dass er wegen Corona das besondere Jubiläum seiner Gastwirtschaft „Hessischer Hof“ nicht ausrichten kann. Das älteste Nauheimer Lokal besteht 2020 nämlich seit 150 Jahren. „Dann feiern wir nächstes Jahr 150 plus eins“, verspricht Laki zur Freude seiner Stammgäste.

Schmökern statt feiern. Die Vorfreude war immens, das Bedauern umso größer: In Trebur-Geinsheim wird in diesem Jahr kein großes Ortsjubiläum zelebriert. Das Festwochenende zum 1250-jährigen Bestehen war für Pfingsten geplant, also mitten in der Corona-Krise. Auch der für August vorgesehene Festumzug fällt flach, selbst wenn Werbeplakate an den Ortseingängen dies noch anders proklamieren. Kleiner Trost: Das „Familienbuch Geinsheim“ ist rechtzeitig beim GENDI-Verlag erschienen, wo der historische Abriss des Ortsteils ebenso bestellt werden kann wie am Kiosk in der Leeheimer Straße 4 oder in „Scherers Hoflädchen“ in der Wallerstädter Straße 5. Die Feierlichkeiten sollen nachgeholt werden, das zweibändige Werk mit rund 1180 Seiten können ortshistorisch Interessierte schon jetzt genießen.

Wagenrad steht still. Genuss hin, Freude her, im Wagenrad in Groß-Gerau ist zurzeit nichts davon zu haben. Die Traditionsgaststätte am Sandböhl hat ihre Pforten geschlossen, sehr zum Verdruss mancher Gäste, die schätzten, dass das Lokal seit 1932 von der Familie Krämer geführt worden war und „ein Stück Stadtgeschichte“ geschrieben hat. Auch hier ist die Corona-Krise schuld, heißt es. Es habe keinerlei Unterstützung gegeben. Zwischen 2017 und 2019 war schon einmal zu, die Wirtsleute hatten voriges Jahr noch einen Versuch gestartet. Jetzt soll das Anwesen verkauft werden. Dreht sich das (Wagen-)Rad dann eines Tages doch wieder?

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