Worüber die Leute reden (300)

Die Entscheidung für die Sporthalle der Martin-Buber-Schule in Groß-Gerau als Standort eines Corona-Impfzentrums hat einen guten Grund: Die Kreisstadt liegt zentral, Rüsselsheim im Nordkreis wäre aus geographischer Sicht nicht geeignet – auch wenn es die Option gegeben hat, leere Hallen der Firma Opel zu nutzen. Der Schul- und Vereinssport muss und wird das angesichts der sich zuspitzenden Gesundheitslage verschmerzen. Der Ablauf des Impfens soll dem des Blutspendens ähneln: Anmeldung, Beratung durch einen Arzt, Impfung, kurzes Ausruhen, fertig. Vorrang beim Impfen sollen Hochrisikogruppen und medizinisches Personal haben.

Eine schlechte Nachricht aus Trebur erreichte Statistiker kurz vor dem ersten Adventswochenende: Das Seniorenheim in der Eichenstraße 10 wurde zum Hotspot. Plötzlich waren 20 Bewohner und sechs Mitarbeiter mit Covid-19 infiziert, eine Woche später waren es bereits 50 Bewohner und zehn Mitarbeiter. Dadurch schnellten die Corona-Zahlen in der Großgemeinde deutlich nach oben. Heimleiter Michael Adrian veranlasste zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen, darunter Schutzanzüge, Masken und Visiere für Besucher, die ihre Angehörigen allerdings nur noch in Ausnahmefällen besuchen dürfen. Die Ursache des hohen Infektionsgeschehens blieb unklar. Auch das Seniorenhaus Nauheim war kürzlich betroffen. Dort habe sich die Lage normalisiert, heißt es.

Kaum noch ­überraschend traf die Meldung aus Nauheim ein, dass das seit zwei Jahrzehnten fortdauernde Geschäftesterben in der Königstädter-/Bahnhofstraße, der alten „KöBa-Einkaufsmeile“, einen weiteren Schritt voranschreitet. Die Volksbank Mainspitze kündigte an, ihre Pforten mitten im Ort dichtzumachen. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, sagt das Institut, das letztlich aus wirtschaftlichen Überlegungen handelt. Das Serviceaufkommen sei erheblich zurückgegangen. Ihre Bankgeschäfte wickelten Kunden – letztlich aufgrund immer weniger Filialen – meist online ab. In der KöBa gab es einst drei Banken – ab 2021 keine einzige mehr.

Stolperfallen und andere bauliche Probleme wie zu hohe Bordsteine im Einkaufszentrum Königstädten sollten baldmöglichst beseitigt werden, wünschen sich Ortspolitiker und Stadtverordnete und fordern von der Stadt Rüsselsheim dafür 500.000 Euro im Haushalt. Ein entsprechender Antrag wurde im Stadtteilgremium angenommen. Doch einigen Kommunalpolitikern schwant nichts Gutes ob einer zeitlichen Hürde: Er glaube nicht an eine Umsetzung 2021, sagt beispielsweise Ortsbeiratsmitglied Johann Heinrich Schleidt (CDU).

Wie funktioniert die Kommunalwahl, fragt die Verwaltung des Kreises Groß-Gerau? Das Büro für Frauen- und Chancengleichheit gibt darauf Antworten – auf www.kreisgg.de und auf dem YouTube-Kanal des Kreises. Die Absicht, auf diese Weise in einem Superwahljahr mit Bundestags- und Landratswahl aufzuklären, ist löblich. „Wer das Video gesehen hat, weiß, wie viele Stimmen bei der Kommunalwahl vergeben werden dürfen“, sagt Landrat Thomas Will, der übrigens Spitzenkandidat der SPD bei der Kreistagswahl am 14. März ist und ein gewonnenes Mandat gar nicht annehmen dürfte, wenn er Landrat bleiben will. Das wird im Video allerdings nicht erklärt.

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