Unser Wasser

Von Sandra Leutner (l.).
Wasser ist eine grundlegende Ressource, die für das Leben unerlässlich ist. Wir erleben gerade die Extreme zwischen „zu viel“ oder „zu wenig“ Wasser.
Die von Wasser übersättigten Böden und der Regenwasserkanal können massive Regenfälle nicht aufnehmen, und das Wasser fließt oberirdisch ab. Dabei kann es zu Überschwemmungen kommen. Das andere Wetterextrem ist, dass es fast gar nicht mehr regnet und man seinen Garten wässern muss. Denn ganz ohne Wasser kommen unsere Pflanzen nicht aus.
Grundsätzlich muss man zwischen verschiedenen Wasserarten unterscheiden. Wir Bürgerinnen und Bürger der Stadt Groß-Gerau haben es in erster Linie mit Trinkwasser, Regenwasser oder Abwasser zu tun. Für das Trinkwasser, das sich u.a. aus Grundwasser speist, sorgt das Unternehmen „Hessenwasser“. Denkt man an Wasserknappheit, kommen einem immer häufiger auch Diskussionen aus unserer Rhein-Main-Region in den Sinn: „Das Ried versorgt die Großstadt Frankfurt mit Wasser“ oder „Der Grundwasserspiegel ist in den letzten Jahren gefallen und kann nur mit Infiltration von aufbereitetem Rheinwasser stabil gehalten werden“.
In diesem Frühjahr war es sehr nass – für die Natur eine echte Bereicherung und Erholung. Es konnte wieder neues Grundwasser gebildet werden. Denn Grundwasser entsteht aus Regenwasser, das im Boden versickern kann. Ist alles zugepflastert, läuft das Wasser auf dem Pflaster entlang, auf die Straße und dort bis es in einem Gully ablaufen kann.
Auch dieses Wasser wird – je nach Verschmutzung und Belastung erst nach Reinigung – wieder in die öffentlichen Gewässer eingeleitet. Deshalb ist es wichtig, hier kein Abwasser, wie z.B. Putzwasser in die Straßengullys zu kippen, da dieses über den Regenwasserkanal in die öffentlichen Gewässer gelangt. Das Trinkwasser, das wir zum Verbrauch benutzen, zum Beispiel Duschen, spülen, Wäschewaschen, Toilettenspülen etc., wird zu Abwasser.
Die Behandlung von Abwasser ist sehr aufwändig. Dies geschieht in unserer Kläranlage in Groß-Gerau. Hier wird unser Abwasser durch mechanische, biologische und chemische Verfahren behandelt. Sehr anspruchsvoll bis fast unmöglich sind neben der Beseitigung von Ölen und Fetten im Wasser auch Medikamentenrückstände. Beides kann und soll über den Hausmüll entsorgt werden: Tabletten einfach im Blister in den Restmüll werfen, Pfannen mit Küchenkrepp auswischen oder das Frittierfett in ein Tetrapack o.ä. füllen und dann in den Restmüll geben.
Wasser sammeln für den eigenen Garten ist immer eine gute Idee, egal, ob über eine Zisterne oder Regentonnen oder einfach auch nur durch aufgestellte Eimer. Auch beim Waschen von Obst und Gemüse kann man Wasser auffangen. Daneben gibt es noch den sogenannten Regendieb. Das ist ein Teilstück eines Regenabfallrohrs, das mit einem Schlauch versehen werden kann. Dann kann bei Regen der Schlauch in den Garten gelegt werden, z.B. auf eine Grundstücksseite. Wechselt man dann die Seite und lässt das Wasser auch hier einsickern, kann sich hier in der Mitte neues Grundwasser bilden, das dann den eigenen Bäumen zugutekommt.
Wir, die Initiative Klimaaktiv, sind mit vielen Menschen aus der Stadt im Gespräch zum Thema „Klimagerechte Bepflanzung und Wasser“. Es ist gut, sich mit vielen Gleichgesinnten auszutauschen. Das stimmt uns zuversichtlich.