In unsicheren Zeiten
Von Sabine Bächle-Scholz.
Die Welt steht vor Herausforderungen, die in ihrer Dringlichkeit und Komplexität zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass wir uns klar und deutlich zu unserer Verantwortung bekennen – für die Bundeswehr, für unsere internationalen Partnerschaften und für den Schutz unserer Werte.
In den letzten Wochen hat sich die Welt einmal mehr als unvorhersehbar und herausfordernd erwiesen. Während ich diese Zeilen schreibe, kennen wir das Ergebnis der US-Wahl noch nicht. Doch wenn dieser Artikel erscheint, wird es feststehen, und die Diskussionen über die Auswirkungen werden im vollen Gange sein. Egal, wie die Wahl ausgegangen ist – eines bleibt für mich als Landtagsabgeordnete klar: Die transatlantische Partnerschaft ist unverzichtbar.
In unruhigen Zeiten wie diesen zeigt sich, wie wichtig eine stabile und verlässliche Sicherheitsarchitektur ist. Die Bundeswehr spielt dabei eine zentrale Rolle. Es geht nicht nur um die Verteidigung unseres Landes, sondern um den Erhalt des Friedens und der Freiheit in einer zunehmend komplexen Welt. Unsere Soldatinnen und Soldaten leisten dabei Erstaunliches: Sie setzen in Auslandsmissionen ihre Gesundheit und sogar ihr Leben dafür ein, Frieden zu sichern und Stabilität zu schaffen. Dieser Einsatz, den unsere Soldatinnen und Soldaten fernab von ihren Familien leisten, verdient höchste Anerkennung und Dankbarkeit. Die Belastung, mit der die Angehörigen leben, ist enorm – sie verzichten oft über lange Zeit auf ihre Liebsten, während diese Gefahren und ungewissem Ausgang entgegentreten. Das ist ein Opfer, das nicht nur die Soldatinnen und Soldaten, sondern auch ihre Familien für unser Land und für den Frieden bringen.
Hessen spielt in dieser Sicherheitsarchitektur eine besondere Rolle. Nicht nur das Hauptquartier der U.S. Army in Europe and Africa befindet sich in Wiesbaden, sondern auch die Koordination der Ukrainehilfe läuft von hier aus. Die Stationierung von über 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des neuen „NATO Security Assistance and Training forUkraine“ („NSATU“) ist ein wichtiges Zeichen der transatlantischen Verlässlichkeit an das ukrainische Volk. Diese Verstärkung kommt zu den bereits 22.000 in Hessen stationierten Amerikanerinnen und Amerikanern hinzu und zeigt eindrücklich, wie zentral unser Bundesland in der internationalen Sicherheitsarchitektur ist.
Die Partnerschaft mit den USA und das Bündnis der NATO sind für uns von strategischer Bedeutung. Natürlich werden sich die politischen Rahmenbedingungen verändern, aber die gemeinsamen Werte, die uns verbinden – Freiheit, Demokratie, Menschenrechte – bleiben bestehen. Auch in Zukunft wird es entscheidend sein, dass wir diese Zusammenarbeit stärken und ausbauen. Für mich ist es keine Option, sich aus internationalen Verpflichtungen zurückzuziehen oder unsere Sicherheitsgarantien infrage zu stellen. Gerade jetzt, wo Unsicherheiten weltweit zunehmen, brauchen wir klare Signale der Verlässlichkeit. Die Bundeswehr ist ein wichtiger Garant für diese Sicherheit, und sie verdient unsere volle Unterstützung.
Als Landtagsabgeordnete sehe ich es als meine Verantwortung, mich dafür einzusetzen, dass wir uns zu unseren internationalen Verpflichtungen bekennen. Das ist kein politisches Statement, sondern eine Frage der Haltung und der Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft und den kommenden Generationen. Denn nur in starken Bündnissen können wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen und den Frieden sichern. Ich bin davon überzeugt, dass wir gerade jetzt, nach der US-Wahl, alles daransetzen müssen, die transatlantische Freundschaft weiter zu stärken – unabhängig von den Personen, die in den Regierungen sitzen. Sicherheit, Stabilität und Vertrauen entstehen durch langfristige Zusammenarbeit, und diese gilt es zu verteidigen.
Sabine Bächle-Scholz
ist die direkt gewählte CDU-Abgeordnete im Hessischen Landtag;
s.baechle-scholz@ltg.hessen.de