Worüber die Leute reden (279)


Zukunftspläne. Die Bauruine am Neugrund „gehört schon irgendwie zur Kreisstadt“, sticheln bissige Groß-Gerauer, wohl wissend, dass dort nach mehr als einem Jahrzehnt Stillstand ein Hotel entstehen soll. Allerdings nicht, wie noch 2018 geplant, durch die Beteiligung von Kapitalanlegern, die sich durch den Kauf von Zimmern als Investoren einbringen könnten. „Wir machen das komplett in Eigenregie“, betont Peter Königstein von der CI Projektentwicklungsgesellschaft. „Die Leute hatten Angst, dass sie ihr Geld verlieren“, beklagt er ein „schlechtes Image“, was neben der Gerüchteküche auch auf nicht förderliche Berichte in der Tageszeitung zurückzuführen sei. Inzwischen würden bereits abgeschlossene Verträge mit Investoren zurückentwickelt. Danach solle der Standort mit voraussichtlich bis zu 180 Zimmern wie andere Hotels der Betreiber (unter anderem in Mörfelden und Frankfurt) eigenständig betrieben werden. In zwei bis vier Monaten erwartet Königstein eine entsprechende Marktoffensive, die Fertigstellung des Gebäudes plant er 2020. Die Stadt weist darauf hin, dass eine bereits erteilte Baugenehmigung zeitlich ablaufen könne, wenn sie nicht vollzogen werde.


Neuverpachtung. Wer betreibt das Bistro am Stadtbrunnen der Kreisstadt? Das bisherige Pachtverhältnis habe am 28. Februar geendet, teilt das Presseamt mit. Nach einer offiziellen Übergabe wolle die Stadt die Liegenschaft neu ausschreiben und auf Bewerbungen warten. Diese würden gesichtet und ausgewertet, bevor das Bistro neu verpachtet werde, sagt das Presseamt.


Holperstrecke. Hunderte Fahrzeuge rumpeln täglich in Königstädten über den mit Schlaglöchern und Unebenheiten versehenen Belag am südlichen Ortseingang in der Nauheimer Straße. Auf eine Sanierung der Fahrbahn warten Kfz-Lenker schon seit Jahren. Die Reparaturen der zuständigen Stadt Rüsselsheim bestanden zuletzt darin, an heißen Tagen im Sommer Splitt aufzuschütten, der dann festgefahren wurde. Umso mehr verwundert Einheimische die derzeitige Sanierung eines Teilabschnitts der Bensheimer Straße, deren Zustand den Leuten alles andere als mangelhaft erschien.

Hoffnung. In Trebur und seinen Ortsteilen beschweren sich immer mehr Feuerwehrleute darüber, dass die Großgemeinde keinen Bedarfs- und Entwicklungsplan für ihre Wehren erstellt hat – trotz mehrfachen Drängens. Am fehlenden Geld soll es angeblich nicht liegen, war doch schon eine Beraterfirma engagiert worden, die kein befriedigendes Ergebnis geliefert habe, heißt es von Seiten des scheidenden Bürgermeisters Carsten Sittmann (CDU). Jetzt hoffen die Wehrkräfte auf baldige Taten des neu gewählten Verwaltungschefs Jochen Engel (Freie Wähler).


Niederlage. Stirnrunzeln verursacht das Gerichtsurteil zur Südumfliegung: Bürgermeister Jan Fischer (r.) aus Nauheim und der für die Musikgemeinde, Trebur, die Kreisstadt und rhein-hessische Kommunen tätige Anwalt Bernhard Schmitz hatten vor dem Hessischen Verwaltungsgerichtshof keine Chance, eine alternative Abflugroute durchzusetzen. Sicherheitsaspekte seien wichtiger als Bedürfnisse lärmgeplagter Bürger, finden die Richter. Startende Flugzeuge werden nun weiterhin vom Frankfurter Flughafen zunächst nach Süden schwenken, obwohl sie nach Westen oder Norden fliegen. Es sei denn, sie starten weitgehend in gerader Linie von den Centerbahnen. Das aber ist nicht immer möglich, um Kollisionsgefahren mit eventuell durchstartenden Fliegern der Landebahn Nord zu vermeiden. Ebenso wenig kann die Südumfliegung zeitlich unabhängig zur Startbahn West genutzt werden. Das wiederum verhindert eine höhere Auslastung des Flughafens, was der eigentliche Grund für die jüngste Erweiterung war. „Eine chaotische Planung“, sagen Betroffene.

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