Worüber die Leute reden (326)

Von Rainer Beutel.

Die steilen Treppen des Gleiszubringers am Groß-Gerauer Bahnhof sollen zwar nicht verschwinden, aber zumindest barrierefreie Alternativen erhalten, zum Beispiel zwei Aufzüge. Das ist erklärtes Ziel der Bahn AG. Jedoch gibt es bislang keine Auskünfte darüber, bis wann entsprechende Umbauten begonnen und gar abgeschlossen sein könnten. Frühestens 2023, aber nicht 2024, sondern womöglich erst danach, heißt es. Für nächstes Jahr sieht es laut Bahn schlecht aus, weil die Strecke nicht freigesperrt werden könne. Die Unterführung bleibe in jedem Fall erhalten, heißt es.

Die sinkenden Zahlen von Mitgliedern in Kirchengemeinden führen seit Jahren zu großen Umstrukturierungsprozessen. Viele Gläubige fragen sich, zu welcher Pfarr- oder Kirchengemeinde sie künftig gehören oder wo sie den sonntäglichen Gottesdienst feiern werden. Anfang Februar hat die katholische Pastoralraumkonferenz als Beratungs- und Beteiligungsgremium getagt und weitere Weichen für die Entwicklung für die künftige Pfarrei Mitte gestellt, zu der beispielsweise die Kreisstadt gehören wird. Bis etwa spätestens 2030 soll dies gelingen. Das ist auch das Datum für den Prozess „EKHN 2030“ mit dem Ziel, viele, einzelne kleine evangelische Kirchengemeinden in der Evangelischen Kirche Hessen-Nassau zu verschmelzen. Wenigstens jeweils 6000 Gläubige sollen dann zusammenfinden. In Nauheim gehören derzeit rund 2400 Menschen der Evangelischen Kirchengemeinde an, vor zehn Jahren war es noch etwa 3000. Tendenz: weiter fallend.

Größere Veränderungen stehen in der Wohnsiedlung in der Kreisstadt rund um die Weingartenstraße an. Die Stadt beschäftigt sich mit einer Machbarkeitsstudie und Kosten von bis zu 30 Millionen Euro, um den Altbestand an Wohnungen zu sanieren, zu erneuern oder stellenweise komplett neu zu bauen. Beschlossen ist allerdings noch nichts. Es gibt nicht mal einen Bebauungsplan sondern nur den Parlamentsbeschluss, die Idee als „Nachverdichtung mit Augenmaß“ weiter zu verfolgen, um etwa 6100 Quadratmeter Wohnfläche zu erschließen – fast doppelt so viel wie bisher. Ein Anlass sind die rund 450 bei der Stadt registrierten Wohnungssuchenden. Die 66 städtischen Wohneinheiten rund um die Weingartenstraße gelten als dringend erneuerungsbedürftig und entsprechen keinen gängigen Energie-Standards. Die Mieten sind vergleichsweise niedrig. Für Bewohner der Häuser, die abgerissen und neu gebaut werden sollen (etwa die Weingartenstraße 22 im Foto) sollen zunächst neue Bleiben auf einer Erweiterungsfläche errichtet werden. Kleine Gartenanlagen samt Hinterhof müssten dann wohl verschwinden.

Nasse Schuhe wenn nicht sogar nasse Füße holen sich Dornheimer und Wolfskehlener Bürger, die auf dem Landwirtschafts- und Feldweg zwischen den beiden Orten spazieren und den hohen Freizeit- und Entspannungswert genießen möchten. Nach Regenfällen ist der Weg unpassierbar, beschweren sie sich über riesige Wasserlachen. Mit normalen oder sportlichem Schuhwerk sei das unpassierbar, berichtet ein WIR-Leser, der sich im Namen der Bevölkerung mit der Bitte um Abhilfe bereits vor einem Jahr an die Stadt gewandt hat – ohne Ergebnis, wie der Mann bedauert.

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