Worüber die Leute reden (339)

Von Rainer Beutel.

Für die Ortsumgehung von Trebur wird die Fauna kartiert. Das heißt, dass im gesamten Gebiet der geplanten Trasse genau hingeschaut wird, welche Tiere dort leben. Die Analyse ist eine planungsrechtliche Voraussetzung für den Bau der Umgehung. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Dezember 2024. „Das Untersuchungsgebiet reicht weit über die eigentliche Trasse der Umgehungsstraße hinaus“, teilt die Gemeinde mit. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für erforderliche Gutachten im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens.

Die Reaktionen in Internetforen auf die angekündigte Schließung des Raiffeisenmarkts in der Kreisstadt sind deutlich. Da heißt es zum Beispiel: „Ladensterben und Handwerkssterben sind hausgemachte Ergebnisse“ und eine Folge unseres Einkaufsverhaltens. Oder: „Was hatten wir für eine Industrie in GG 1960, und was heute?“ Völlig unverblümt wird kommentiert: „Bedankt euch bei Amazon und Co. Zehn Jahre lang hat der Einzelhandel davor gewarnt, dass der Internethandel die Geschäfte kaputt macht. Die wenigsten hat es interessiert.“ Ist die Entwicklung zu stoppen: Nein. Was in der Kreisstadt passiert, haben andere schon hinter sich. So heißt es fast schon resignierend über andere Raiffeisenmärkte: „Königstädten ist schon lange zu, es bleibt nur Bauschheim.“

Busse kommen in Königstädten in der Astheimer Straße kaum noch durch, wenn die Parkvorschriften ignoriert werden. Immer öfter passiere das, erzählen Anlieger, wenn Paketdienste „nur mal ganz kurz“ halten, um eine Lieferung abzugeben. Dann bilden sich Staus, wird gehupt und geschimpft oder ab und zu geht ein Außenspiegel zu Bruch. Ist das nur ein Problem im Rüsselsheimer Stadtteil? Mitnichten, vergleichbare Szenen sind allerorten zu beobachten, wenn, wie erwähnt, „nur mal ganz kurz“ gehalten wird.

Der Fluglärm bleibt in unserer Region unüberhörbar. Um das Leben wenigstens in Gebäuden erträglich zu machen, wurden erkleckliche Zuschüsse vom Land Hessen und vom Flughafenbetreiber Fraport gezahlt. Das Gros der Entschädigungen ging nach Raunheim, Rüsselsheim, Flörsheim, Frankfurt, Nauheim und Groß-Gerau, heißt es in einer Abschlussbilanz des RP Darmstadt. In zwölf Jahren seien bis Ende 2023 27.500 Zuwendungsanträge gestellt worden. Beispielsweise für gedämmte Dächer und Schallschutzfenster. Fraport zahlte nach RP-Angaben für Schallschutzmaßnahmen 27,1 Millionen Euro sowie für Entschädigungen 31,9 Millionen Euro. Das Land investierte für den passiven Schallschutz weitere 53,3 Millionen Euro.

Die Fahne Israels weht exakt drei Tage vor dem Rathaus: Diese Form der Solidaritätsbekundung wurde in der Gemeindevertretung auf Antrag der SPD mehrheitlich (13 Zustimmungen, 14 Enthaltungen) beschlossen, aber allerdings erst Mitte Januar umgesetzt. Nicht nur die Verzögerung führte zur Kritik, sondern auch der Umstand, mit welchen Mitteln das israelisches Militär gegen die Hamas und die Zivilbevölkerung vorgeht.

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