2024

Von Edelgard Rietz.

Kaum hat das neue Jahr angefangen, ist es schon mit Wünschen und Wahrscheinlichkeiten zugestellt. Jetzt müssen wir nur aufpassen, nicht zu stolpern. Wir alle wünschen uns eine friedlichere Welt. Aber nur dastehen und warten nützt ja nichts.

Fragen sie mal die vielen Pappenheimer, die nur laut meckern und sich beschweren. Sie werden sich wundern, von denen denkt jeder nur an sich. Die anderen sollen es richten.

Es gibt so viele engagierte Menschen. Ohne die würde unser ganzes soziale Gefüge zusammenbrechen. Familienangehörige, die mit vielen Opfern ihre Kranken und Alten pflegen, Nachbarschaftshilfen, soziale Dienste, Generationenhilfe, Essen für alle usw. Jeder Einzelne kann etwas dazu beitragen, kann mithelfen, die Welt freundlicher zu machen. Jetzt ist es an der Zeit, den dicksten Klotz aus dem Weg zu räumen. Es kommt wieder so ein Österreicher daher und schart die „Rechten“ um sich. Das ist doch ein Brandbeschleuniger. Innerhalb von 12 Jahren haben genau diese fast ganz Europa in Schutt und Asche gelegt. Alles vergessen?

Mein Sohn arbeitet schon lange an unserer Ahnentafel, und wir sind nur ein kleines Beispiel. Der Radius wird immer größer. Wir sind so bunt gemischt wie die halbe Menschheit. Aktuell taucht ein Franzose auf. Schweden gibt es, mehrheitlich in unserem Fall natürlich Deutsche und Preußen, also Deutsche. Ich sage das so deutlich, denn für die Bayern sind die Preußen ja schon Ausländer. Freundlich sein, fällt das so schwer? Ein Inder in meiner Nachbarschaft sagt mir, er gehe mit Scheuklappen an den Menschen vorbei. Er fürchtet sich vor dem abschätzigen Blick. Ja, man kann auch mit einem Blick seine Verachtung zeigen.

Manche Afrikaner nennen uns „farblos“ Das ist doch genial. Ich stelle mir meine Leinwand vor, will malen und habe keine Farben. Da kann ich einpacken. Kurios ist dann schon, dass viele Urlauber im Süden sich in die Sonne legen, um so richtig braun zu werden. Und es muss doch klar sein: Wir sind alle bunt gemischt. Es gab Kreuzzüge, den 30jährigen Krieg, Hunger und Not, die Römer waren lange hier, auch in Groß-Gerau. Das ist Fakt.

Ich erinnere mich an eine Schlossbesichtigung, bei der mir auffiel, wie furchtbar hässlich die Menschen auf den Ahnentafeln aussahen. Alles Inzucht, erklärte der Museumsführer. Das wissen wir auch von ganz einsamen Regionen, wo untereinander geheiratet wurde. Der aktuelle Adel heiratet Frauen aus dem sogenannten einfachen Volk. Warum wohl? Es gibt Regeln für ein gutes Zusammenleben. Es erleichtert allen, auch jenen, die bei uns Zuflucht suchen, den Alltag.

Friedliche und kompromissbereite Menschen sind die Lösung. Jedem Kompromiss geht eine Auseinandersetzung voraus. Wenn ich mein Gegenüber gleich erschieße, wird es nichts. Machen wir also aus diesem neuen Jahr ein wunderbares!

Edelgard Rietz
ist Malerin mit Wohnsitz in Groß-Gerau;
edelgard.rietz@gmx.de

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