Loyalität und Fleiß

ist Redakteur beim WIR-Magazin;
rainer.beutel@wir-in-gg.de
Neulich wurde ich auf das vor 30 Jahren erschienene „Hessische Hausbuch“ aufmerksam gemacht. Es befasst sich mit Geschichten und Gedichten, Liedern, Bildern und Berichten aus dem alten Hessen. Eine Episode handelt von Opel in Rüsselsheim und wie sich Menschen vor mehr als 100 Jahren mit „ihrer“ Firma und der Arbeit identifizierten.
Man kannte noch Gründer Adam Opel, war mit dessen Söhnen per Du. Die Arbeiter waren loyal und fleißig. Eine Beschäftigung bei Opel versprach Wohlstand. Kürzlich klagte ein Gewerkschafter über Porsche: Den Arbeitnehmern sei es schnurz, welches Produkt sie herstellen. Hauptsache, sie werden bestens bezahlt und sind um 17 Uhr zu Hause.
Massive Umsatz- und Gewinneinbrüche in der Automobilindustrie sind gerade allgegenwärtig. Alle aus dem Umland, die einst bei Opel beschäftigt waren, kennen das. Der Wandel führt zu einer selten gestellten Frage: Liegt der Kern wirtschaftlicher Probleme der Gegenwart möglicherweise in der Einstellung der Menschen zu ihrer Arbeit? Vielleicht wäre es auch heutzutage ein guter Ansatz, wenn für Menschen im Berufsleben Loyalität und Fleiß mehr zählt als der Blick auf die Uhr (oder das Handy). Darüber grübelnd wünsche ich dennoch ein wenig Freude bei der Lektüre unserer neuen Ausgabe. Darüber grübelnd wünsche ich dennoch ein wenig Freude bei der Lektüre unserer neuen Ausgabe.





