Editorial

Man muss nur dran glauben

Ulf Krone
ist Redakteur beim WIR-Magazin;
ulf.krone@wir-in-gg.de

Wir leben im Zeitalter der Lüge, die wir heute fake nennen, und des Glaubens, die Fakten und Vernunft immer stärker aus der Debatten­kultur verdrängen. Ob Putins Mär von der Entnazifizierung der ­Ukraine, Trumps plumpe Lüge von der gestohlenen Wahl oder die Verschwörungs­theorien der Rechtsextremisten, tagtäglich werden wir bombardiert mit fortwährend wiederholten und medial verstärkten Unwahrheiten. Und alle zielen nur auf eines ab: Macht.

Einst waren Wissenschaft und Journalismus die Brandmauern zum Reich der Lüge, doch deren Autorität wurde von den Lügnern erfolgreich untergraben. Man muss es so deutlich sagen: Soziale Medien sind kein Journalismus! Die entsprechenden Online-Plattformen sind ein Sammelbecken für Meinungen, und die sind so unterschiedlich und individuell wie ihre Verfasser. Sie entspringen Gefühlen, aber sie haben nichts mit der Realität zu tun.

Um schon jungen Menschen den Kontakt zum Journalismus und wie er gemacht wird zu ermöglichen, gibt es im Kreis seit 2022 das Online-Jugendmagazin JUMA22. Darüber hinaus ist Bildung ein wichtiger Faktor im Kampf gegen Unwahrheiten, weshalb der Zustand unserer Bildungseinrichtungen von besonderer Bedeutung ist. Davon erzählen in dieser Ausgabe der Leiter der Kreisvolkshochschule Dr. Stefan Hebenstreit und ­Sabine Kämpf, Leiterin der Beruflichen Schulen Groß-Gerau, wo der nicht genehmigte Haushalt des Kreises die Bauarbeiten im Rahmen einer umfassenden Modernisierung zuletzt zum Erliegen gebracht hat. Verlassen wir uns also lieber auf Fakten, nicht auf Meinungen! Denn wissen ist immer besser als glauben.