Ich wähle AfD

Nein, nicht ich. Niemals! Ich bin ein Kriegs- und Flüchtlingskind, und niemand bringt mir die verlorenen Kindheits- und Jugendjahre zurück. 

Die Aussage „Ich wähle AfD“ höre ich immer öfter im nahen und weiteren Umfeld. „Warum?“ – „Aus Protest!“ – „Man kann doch auch anders protestieren.“ – „Da hört ja keiner hin. Die sollen einen Denkzettel bekommen.“ Das ist mehr als gefährlich. Wenn viele so denken, spielen sie den extrem Rechten in die Karten. Was dann passiert, können sich ja nur die ausmalen, die am eigenen Leib erfahren haben, was es bedeutet. Oder alle mal über die Grenzen schauen. Weit blicken muss man nicht.

„Wenn so ein Freilandhuhn hier die Käfighaltung im Heimatland wählt“ (Aussage eines Journalisten), ja, dann greife ich mir an den Kopf. Es gibt zu viele Menschen in dieser Welt, die dem Terror entfliehen oder ihn aushalten müssen. 

Manches bei uns läuft schief. Politiker werden an den Pranger gestellt und die, die das tun, vergessen in den eigenen Reihen zu suchen. Ein Kabarettist im Fernsehen hat zig Namen aufgezählt, wo hemmungslos Verwandte in guten Positionen untergebracht worden sind. Bei all diesen Lügen und der Hinterhältigkeit wächst die Anzahl der Protestwähler. Generationen nach uns werden uns vorwerfen: “Ihr habt es doch gewusst, weshalb habt ihr es zugelassen?“

In der FAS vom 18. Juni wird die Arbeit der Feuerwehr bei akuten Problemen geschildert. Alle   Wahrscheinlichkeiten vor dem Fall durchgesprochen und trainiert. Dem Feuer die Nahrung nehmen und damit die Ausbreitung verhindern. Sich um die Ursachen kümmern. Neue Strategien entwickeln, neues Werkzeug in die Hand nehmen. 

Was ich mir manchmal wünsche ist, dass Politiker, die über soziale und andere Bereiche entscheiden, erst einmal ein Praktikum in dem jeweiligen Fachgebiet machen. Als Meier, Müller und Schmidt. Nicht als Politiker, der mal einen Besuch macht, ist doch klar. Es ist doch wichtig, vor Ort zu erfahren, welche Herausforderungen es gibt. Aus einer privilegierten Position heraus etwas entscheiden, ist oft mangelhaft. Die Berufung einer Frau oder eines Mannes ist sicherlich eine große Herausforderung, aber das gibt es doch in allen Berufen. Eiertänze sind nicht gefragt. 

Und was sich sicherlich alle wünschen, ist, diese riesige Bürokratie abzubauen und absurde Verordnungen in den Müll zu schmeißen. Ein ganz banales Beispiel. Ich muss beim Bauern die Eier nun selber in den Karton packen. Ich frage nach dem Warum. Wegen der Salmonellen! Neue Vorschrift. Durch Brüssel kommt ja oft noch Müll dazu. Solange, bis sich die Bürokratie durch noch mehr Bürokratie verwalten muss. Ausmisten ist angesagt!

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