Kultur und Konserven
Von Ulf Krone.
Seit inzwischen 18 Jahren gibt es nun das Dosenrock-Festival, das talentierten Musikern aus der Region eine Bühne bietet und gleichzeitig (Nahrungsmittel-)Spenden für die Tafel sammelt. Denn der Eintritt muss in Konservendosen bezahlt werden. Woher die originelle Idee kommt und worauf sich die Besucher in diesem Jahr freuen können, hat WIR-Redakteur Ulf Krone beim Gründer und Mitorganisator Roland Sturm nachgefragt. (Foto: Libell beim Dosenrock Festival 2018 (C) Thomas Kiessling)
Am 13. Juli um 15 Uhr geht das beliebte Dosenrock-Festival im Schloss Dornberg in eine neue Runde. Erzählen Sie bitte einmal: Worauf können sich die Besucher in diesem Jahr freuen? Gibt es schon Einzelheiten beim Line-up, die Sie verraten können?
Roland Sturm: Auch dieses Jahr verspricht das Dosenrock-Festival wieder ein ganz besonderes Erlebnis für Jung und Alt zu werden. Die Besucher können sich auf ein vielfältiges Musikprogramm freuen, bei dem für jeden etwas dabei sein sollte. Einige spannende Details zum Line-up können wir bereits verraten. Bella Schneider, eine bekannte brasilianische Sängerin mit Wurzeln im Kreis Groß-Gerau, wird unser Publikum mit ihren Songs begeistern. Die Gewinner des „Bandsupporter“-Contests, Pizza Hawaii Der Film, werden für frischen Wind sorgen. Zudem gibt es blues-getränkten Hardrock von Mind the Gaep und mitreißenden Elektro-Pop von Libell. Aber das ist noch nicht alles – weitere talentierte Bands werden ebenfalls auf der Bühne stehen und für großartige Stimmung sorgen.
Darüber hinaus erwartet die Besucher ein Food-Truck mit afrikanischen Köstlichkeiten, jede Menge Getränke sowie unterschiedlichste Aktivitäten für unsere jüngeren Festivalgäste. Es wird also ein Tag voller Musik, Spaß und Gemeinschaft, den man nicht verpassen sollte. Wir freuen uns schon sehr darauf und hoffen, dass viele Besucher mit uns für den guten Zweck feiern werden.
Sie haben das Festival bereits 2006 mit Ihrem Sohn Timo aus der Taufe gehoben. Wie ist es zu der Idee gekommen, wie hat alles angefangen?
Roland Sturm: Die Idee entstand nach einem Gespräch mit Obdachlosen bei der Suppenküche am Darmstädter Bahnhof. Wir wollten unsere Freude an Musik mit dem Bedürfnis, Essen für bedürftige Menschen zu sammeln, verbinden. So entstand der Gedanke, ein Benefizkonzert in Groß-Gerau zu veranstalten. Lebensmittel zu sammeln, die lange haltbar sind, führte uns auf die Idee mit den Konserven. Und so wurde der DosenRock geboren.
Dem Prinzip Konservendosen als Eintritt bleiben Sie auch in diesem Jahr treu. Wohin gehen die Konserven, und wie hat sich das Konzept über die Jahre bewährt?
Roland Sturm: Das Konzept hat sich in der Tat sehr bewährt. Die gute Haltbarkeit und Vielfalt der gesammelten Konserven ermöglicht es, eine konstante und zuverlässige Unterstützung zu bieten. Direkt am Festival-Einlass werden die Dosen von der Tafel Groß-Gerau entgegengenommen. Besonders in Zeiten, in denen weniger Spenden eingehen, sind diese Konserven eine wertvolle Hilfe. Dadurch können wir sicherstellen, dass bedürftige Menschen in unserer Region kontinuierlich versorgt werden. Es freut uns sehr zu sehen, wie die Festivalbesucher Jahr für Jahr zu dieser wichtigen Initiative beitragen und somit einen direkten positiven Einfluss auf unsere Gemeinschaft haben.
Mit dem Festival wollen Sie lokalen und regionalen Bands eine Bühne bieten. Was müssen die Bewerber mitbringen, und wie wählen Sie die Bands aus, die sich schließlich dem Publikum präsentieren dürfen?
Roland Sturm: Für die Auswahl der Bands haben wir keine starren Kriterien. Wir sind offen für verschiedenste Stilrichtungen und bemühen uns stets, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. Das Rhein-Main-Gebiet bietet eine Fülle sehr talentierter und aufstrebender Bands, und wir würden am liebsten allen einen Platz auf unserer Bühne anbieten.
Roland Sturm ist Gründer und Mitorganisator des Dosenrock-Festivals in Groß-Gerau.