Neu im Bundestag

Von Melanie Wegling.

Seit dem 26. September vertrete ich den Wahlkreis Groß-Gerau als direkt gewählte Bundestagsabgeordnete in Berlin. Der Wahltag ist jetzt schon gut vier Monate her, und die Zeit ist seitdem wie im Fluge vergangen. Die Sitzungswochen in Berlin sind von vielen Terminen geprägt. Zu Beginn einer Berliner Woche trifft sich die Landesgruppe, in der alle hessischen SPD-Bundestagsabgeordneten vertreten sind.

Es tagen die Arbeitsgruppen, die Ausschüsse sowie die Fraktion und natürlich das Plenum. Neben diesen Terminen, die zu jeder Sitzungswoche dazugehören, hat mich ganz besonders der Aufbau des Büros und die Einstellung von Mitarbeiter/innen zur Unterstützung meiner parlamentarischen Arbeit beschäftigt. Die bundestagsinterne Organisation hält mich als neue Abgeordnete auch ganz schön auf Trapp. Hier gibt es vor allem eins: Formulare, Formulare und nochmal Formulare. Für Schlüssel, Postfächer, Technikausstattung wie Laptops und Bürotelefone. Dazwischen Mails beantworten, Post durchschauen, Telefonate führen, Videoschalten und mit meinen Mitarbeiter/innen die nächsten Wochen planen. Das Ganze kann man als „Arbeit vor der Arbeit“ beschreiben. Denn die eigentliche Parlamentsarbeit fängt gerade erst so richtig an. Im Moment arbeite ich mich in Themen wie „Green Finance“, also Finanzwirtschaft mit ökologischem und nachhaltigem Ansatz, „moderne Mobilität“, „junges Wohnen“ und „Wohnungsbaugenossenschaften“ ein, für die ich die nächsten vier Jahre in meiner Fraktion zuständig bin.

„Aus dem Plenum“, aber auch von allem drum herum, werde ich hier regelmäßig berichten. Viele Dinge mache ich dabei zum ersten Mal. Mich täglich in Anwesenheitslisten eintragen, an namentlichen Abstimmungen teilnehmen, an Abstimmungen mit oder ohne Wahlausweis oder an Abstimmungen per Handzeichen. Ein für mich historischer Plenartag war, als Olaf Scholz zum Kanzler gewählt wurde. Für mich ist es eine Ehre, mit meiner Stimme den vierten sozialdemokratischen Kanzler gewählt zu haben.

Die Plenarwochen nach der Kanzlerwahl waren auch sehr aufregend, beindruckend und zugleich bewegend. Es gab hitzige Debatten, unter anderem über die Coronamaßnahmen und die Einführung einer möglichen Impfpflicht. Es gab aber auch die leisen, berührenden und nachdenklichen Momente, wie die Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus. Dann stand für mich eine weitere Premiere an. Mein nächster Termin in Berlin war am 13. Februar: Die Bundesversammlung, der ich als Bundestagsabgeordnete angehöre, hat den nächsten Bundespräsidenten gewählt. Und ganz bestimmt werde ich demnächst meine erste Rede im Plenum halten. Ich freue mich darauf.

Melanie Wegling
ist die direkt gewählte SPD-Abgeordnete für den Kreis im Bundestag;
melanie.wegling@bundestag.de

Das könnte dich auch interessieren …