Ostern in den 1950ern

Von Klaus Meinke.

Für Kinder ist Ostern ein schönes Fest. Die Ostereiersuche macht viel Freude. Das war bei mir natürlich ebenso. Mein Glück war, dass ich nicht nur zuhause im Garten suchen durfte, sondern die Freundschaft meines Vaters zu einer eingesessenen Familie dazu führte, zum Ostereiersuchen auch in deren großen Garten eingeladen zu werden.

Es war für den kleinen Jungen ein ganzes Stück zu laufen, von der Friedrich-Ebert-Straße fast bis zum Anfang der Neustraße zu Haideheiners. Denn Haideheiners Gretchen und ihre Tochter Erna versteckten schön bemalte Eier und Schokolade mit viel Freude in ihrem Garten und sahen mir beim Suchen zu. Mit prall gefülltem Körbchen konnte ich dann stolz nach Hause gehen. Vor dem Heimweg war ich immer noch eingeladen, eine Tasse Milch oder Schokolade in der guten Stube zu trinken. Da wurde mir jedes Mal das Bild von ihrem Sohn und Bruder Armin gezeigt mit den Worten: „Der Armin hat mir in den Sommerferien mit deinem Vater beim Ernten geholfen, und wir haben dann zusammen in der Scheuer gespielt. Er ist in Stalingrad geblieben.“ Dann wurde das schwarz umrandete Bild wieder auf das Buffet gestellt. Ostereiersuchen in den fünfziger Jahren war auch schmerzhaft.

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