WIR im Netz

Von Ulf Krone.

Bereits seit einigen Jahren verlagert sich die Mediennutzung der Menschen weltweit kontinuierlich ins Internet, und das Bedürfnis nach Gedrucktem schwindet. Das haben alle Printmedien, egal ob Tageszeitung oder Monatsmagazin, ob Hochglanzheft oder Schwarz-weiß-Blättchen in Form sinkender Absatzzahlen zu spüren bekommen. Die Zukunft liegt im Digitalen, das auch unterwegs über das Smartphone stets aktuell verfügbar ist.

Dieser Entwicklung muss auch beim WIR-Magazin Rechnung getragen werden, weshalb wir unser Internet-Angebot auf wir-in-gg.de bereits seit einiger Zeit für unsere Leser immer weiter ausbauen. Zu Recht, wie sich aktuell zeigt. Denn die als Folge der Corona-Pandemie noch immer gestörten Lieferketten haben im Zusammenspiel mit den Konsequenzen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu einem drastischen Anstieg der Papierpreise geführt, was die Printmedien zusätzlich unter Druck setzt. Schließlich können sie die Preissteigerungen nicht ohne weiteres an ihre Leser oder Anzeigenkunden weitergeben. Kaum ein Leser würde es akzeptieren, wenn seine Zeitung statt drei Euro urplötzlich fünf Euro kostet – bei selbem Inhalt. Ein Anzeigenkunde akzeptiert einen solchen Preissprung ebenso wenig.

Den aufmerksamen WIR-Lesern wird es aufgefallen sein: Wo früher 40 Seiten der Standard, 32 Seiten die Ausnahme und hin und wieder sogar 48 Seiten möglich waren, müssen wir uns aktuell mit 24 Seiten WIR-Magazin im Gerauer Land bescheiden. Natürlich hofft eine ganze Branche, dass sich das irgendwann wieder ändern wird. Aber nüchtern betrachtet, wird das vermutlich nicht passieren. Zeitungen und Magazine auf Papier werden genauso wenig verschwinden wie gedruckte Bücher oder Schallplatten. Doch sie werden sich mit ihrer Nische außerhalb der digitalen Welt begnügen müssen.

Das bedeutet jedoch keineswegs inhaltliche Verarmung, im Gegenteil. Die Möglichkeiten wachsen. So werden etwa im WIR-Magazin bereits seit einiger Zeit die Beiträge nicht mehr bedingungslos zusammengestrichen, um sie in der Printausgabe unterzubringen. Wir geben unseren Kolumnisten und den von uns Interviewten die Freiheit, einen Gedanken auszuformulieren. Wenn der Platz im Heft nicht reicht, dann gibt es den vollständigen Beitrag zum Weiterlesen auf unserer Homepage – so wie alle weiteren Heft-Inhalte auch. Hinzu kommen mehr und mehr exklusive Online-Beiträge als digitale Erweiterung des WIR-Angebots sowie die aktuellen Meldungen unter Kurz & bündig. Und Worüber die Leute reden, erfahren die Leser ebenfalls online, wo sie über die Kommentarfunktion auch gleich selbst mitreden können. Oder sie stöbern im umfangreichen WIR-Archiv, das quasi ein digitales Archiv der vergangenen Jahre im Gerauer Land darstellt.

Die Vielfalt also bleibt, die Möglichkeiten wachsen. Das Geschehen verlagert sich nur weiter ins Internet, dorthin, wo heute auch die Leser sind. Und sie sind es, die das WIR-Magazin ausmachen.

Ulf Krone
ist Redakteur beim WIR-Magazin
und studierter Philosoph;
ulf.krone@wir-in-gg.de

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