Worüber die Leute reden

Von Rainer Beutel.

Eine Dauerbaustelle scheint der kürzlich eingebrachte Doppelhaushalt des Kreises Groß-Gerau zu sein. Die Tagespresse attestierte dem Zahlenwerk „dramatische Ausmaße“. Zwischen Einnahmen und Ausgaben klafft im Finanzhaushalt des Jahres 2025 ein Minus von 59 Millionen Euro, 2026 sollen es sogar 71 Millionen Euro sein. Im Ergebnishaushalt sieht es nicht besser aus: zunächst ein Minus von 47 Millionen und im Jahr darauf fast 59 Millionen Euro Defizit. Landrat Thomas Will (SPD) führt dies hauptsächlich auf die steigenden Sozialausgaben bei nahezu gleichbleibenden Erträgen zurück. Was Wunder, dass die Kreiskommunen an der Grundsteuer-Schraube drehen (müssen), sollte der Kreis seine Kosten auf Städte und Gemeinden umlegen.

Zurücklehnen und entspannt der Dinge harren, die da kommen – das kann Treburs Bürgermeister Jochen Engel (Freie Wähler). Der Amtsinhaber ist einziger Kandidat für den Urnengang am 2. Februar. Rund 10.500 Personen sind wahlberechtigt. Alles andere als seine Wiederwahl (mit der Mehrheit der abgegebenen Stimmen) wäre eine riesige Überraschung. Erstmals gewählt wurde Engel 2019. In Nauheim, wo am 16. Februar ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt wird, haben noch vor Ende der Bewerbungsfrist bereits vier Kandidaten ihren Hut in den Ring geworfen.

Ein riesiger Kran sorgte kürzlich am 14-stöckigen Königstädter Hochhaus für Gesprächsstoff. Prompt setzte ein Rätselraten ein, was dort passiert sei. Nichts Schlimmes, denn im Namen der Eigentümergemeinschaft hat die Hausverwaltung lediglich die Modernisierung einer Mobilfunkanlage beauftragt. Dies dauerte einige Tage, und wieder war dies Anlass für Debatten, denn zeitweise war der Mobilfunkbetrieb eines Anbieters gestört. Um genau den ging es. Jetzt soll der Empfang viel besser sein, heißt es.

Viel Kritik kassiert die Gemeinde Nauheim seit vergangenem Sommer für die Sperrung der Schillerstraßenbrücke. Wegen einer Sanierung ist die Bahnüberführung schon monatelang nicht befahrbar. Bis zur Fertigstellung wird es Frühjahr 2025, ließ das Rathaus wissen, weil Mehraufwand anfalle. Anwohner und Passanten nennen andere Gründe: Tagelange passiere an der Baustelle gar nichts, und ansonsten seien allenfalls „zwei, drei Mann“ beschäftigt.

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