Dem Fußball auf der Spur
Von Ulf Krone.
Seit zwei Jahren hat es sich der kreisstädtische Fußballverein FC Kickers Rhein-Main zur Aufgabe gemacht, Kindern und Jugendlichen die Freude am gemeinsamen Sport zu vermitteln. Im Juni richtet man sogar eine Mini-EM für Kita-Kinder aus. Im Gespräch mit WIR-Redakteur Ulf Krone berichtet der Vorsitzende Carlo Militello von den Zielen und Plänen des Vereins.
Der Fokus liegt dabei auf der integrativen Kraft des Fußballs, die Mädchen und Jungen, Geflüchtete und junge Menschen aus Groß-Gerau gleichermaßen zusammenzubringen vermag. Nicht die reine Leistungs- oder Erfolgsorientierung, sondern die Vermittlung sozialer Werte steht im Vordergrund und bildet den Rahmen für die Arbeit im Verein.
2022 haben Sie den Jugendfußballverein FC Kickers Rhein-Main in Groß-Gerau gegründet. Wie kam es dazu?
Carlo Militello: Ich habe das Gefühl gehabt, das ein Fußballverein in Groß-Gerau einfach zu wenig ist, um allen Kinder gerecht zu werden und ihnen eine sportliche Heimat zu bieten. Ich bin der Meinung, dass Groß-Gerauer Kinder auch in Groß-Gerau Sport treiben und nicht in den naheliegenden Ortschaften eine neue sportliche Heimat suchen sollten. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, besonders geflüchteten Kinder eine solche Heimat zu bieten und sie so schneller und besser zu integrieren. Denn Sport ist eine universelle Sprache, die überall und von jedem gesprochen wird.
Was ist das Besondere beim FC Kickers Rhein-Main, was zeichnet die Arbeit im Verein aus?
Carlo Militello: Wir geben jedem Kind die Möglichkeit Fußball zu spielen, egal ob fortgeschritten oder Quereinsteiger. Wir legen sehr viel Wert auf Respekt und gemeinsames Miteinander. Integration wird bei uns großgeschrieben. Im Vordergrund stehen der Spaß am Sport und das soziale Miteinander.
Welche Ziele verfolgen Sie mit diesem Konzept? Was soll den Kindern und Jugendlichen vermittelt werden?
Carlo Militello: Im Vordergrund stehen der Spaß am Sport und das soziale Miteinander. Der FC Kickers distanziert sich von der Leistungsorientierung, wir verfolgen ausdrücklich den Breitensport.
Und wie fällt Ihr Fazit nach den ersten zwei Jahren aus?
Carlo Militello: Wir sehen das sehr positiv. Der Verein ist in den ersten zwei Jahren schnell gewachsen. Mit einer aktiven Damenmannschaft, zwei Mädchenmannschaften sowie Jungenmannschaften von der U15 bis zu den ganz Kleinen (U6) hat der Verein enorme Fortschritte gemacht.
Am 14. Juni startet in Deutschland die Fußball-EM der Herren. Parallel dazu richtet der FC Kickers Rhein-Main eine Mini-EM aus. Erzählen Sie einmal, was es damit auf sich hat: Wann und wo findet die Mini-EM statt, und wer kann daran teilnehmen?
Carlo Militello: Am 22. Juni veranstalten wir mit den Kitas Sportpark (Kreisstadt), Sanddeich (Wallerstädten) und Donaustraße (Dornheim) die Kita-Mini-EM unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Jörg Rüddenklau. Wir hätten uns noch mehr teilnehmende Kitas gewünscht, aber leider sind viele derzeit unterbesetzt und schaffen es aus diesem Grund logistisch nicht, an unserem Event teilzunehmen. Es sind alle Kitas aus der Kreisstadt und deren Stadtteilen eingeladen worden. Ziel ist es, den Kindern schon im jungen Alter den Fußballsport schmackhaft zu machen
Wie sehen Ihre Zukunftspläne für den FC Kickers Rhein-Main aus? Wo sehen Sie den Verein in fünf Jahren?
Carlo Militello: Wir möchten selbstverständlich wachsen. Schön wäre es, wenn wir alle Jugendmannschaften bis hoch zur A-Jugend besetzen könnten sowie eine aktive Mannschaft. Desweiteren planen wir, unser Angebot zu erweitern. Dazu benötigen wir aber mehr Platz. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam mit der Stadt Groß-Gerau, den B-Platz als Rasen-/Kunstrasenplatz mit Flutlicht auf Vordermann zu bringen um ihn für den Vereinssport zu nutzen, weil der A-Platz im Winter geschont und spätestens im November gesperrt wird. Dies betrifft nicht nur den FC Kickers, sondern auch den AC Italia.