Schottische Verhütung

Von Edelgard Rietz.

Ich bin mit dem Odenwaldklub Richtung Schotten am Vogelsberg unterwegs. Wir sind eine reine Frauengruppe. Kein Mann dabei, der betüdelt werden will oder muss. 35 Frauen, alle gut drauf. Wir freuen uns auf vier Tage Wanderglück.

Schotten hat seinen Namen von zwei schottischen Mönchen, die dort vor Urzeiten eine Kirche gegründet haben. Dieses kleine Städtchen liegt auf einem erloschenen Vulkangebiet. Das ist Jahrmillionen her, aber bei meinem Erlebnis vor Ort kommen mir Bedenken, ob nicht das pulsierende Vulkangebiet bis in die heutige Zeit nachwirkt.

Wie üblich habe ich etwas vergessen, in den Koffer zu packen. Ich weiß, es gibt sehr strukturierte Menschen, denen so etwas nicht passiert. Die machen sich eine Liste und arbeiten die in den Koffer hinein ab. Ich gehöre leider nicht dazu. Ich packe meinen Koffer nicht gerne, weder ein noch aus.

In Schotten suche ich also einen Drogeriemarkt. Kuriose Dinge oder Begebenheiten fallen mir immer, egal wo, sofort auf. Ich komme an einem Regal vorbei, groß und breit, mindestens 2m², von oben bis unten alles Verhütungsmittel, jede Variante dabei. Ich bin durch – klar, aber so viel an einem Ort habe ich noch nie gesehen, die anderen Frauen auch nicht. In Groß-Gerau Nord gibt es ja auch den Markt aus der Drogeriekette. Sicherlich gibt es dort diese Hilfsmittel, aber ganz wenige, kann gar nicht anders sein, und dann unten im Regal. Es wäre mir aufgefallen. Alte Leute bücken sich nicht mehr gerne, weil die Wahrscheinlichkeit, dass man ohne Mühe wieder hoch kommt, mit den Jahren abnimmt. Wenn diese Masse an Möglichkeiten hier zu finden ist, dann muss ja ein Bedarf bestehen. Schotten ist eine Kleinstadt von 10 000 Einwohnern. Nun gibt es ja die Redewendung „Schotten dicht machen“, also nichts mehr rein lassen. Merken Sie was?

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