Teilhabe an der digitalen Welt
Von Ulf Krone.
Neben verschiedenen Fachkliniken betreibt der öffentlich getragene Gesundheits- und Sozialdienstleister Vitos auch zahlreiche Behinderteneinrichtungen. Gerade für Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen ist das Thema Teilhabe an unserer immer digitaler werdenden Welt ein inzwischen dringliches. Mit den sogenannten PIKSL-Angeboten nimmt sich die Vitos Teilhabe seit geraumer Zeit dieses Themas an. So wird beispielsweise am Freitag, 3. November, zwischen 11 und 18 Uhr das PIKSL Labor Groß-Gerau in der Schulstraße 2 feierlich eröffnet. Lena Blöchinger, Abteilungsleiterin der Vitos Behindertenhilfe für die Region Riedstadt, erklärt, was sich dahinter verbirgt.
Zuallererst: Was ist Vitos eigentlich, und was machen Sie konkret?
Lena Blöchinger: Vitos ist ein öffentlich getragener Sozial- und Gesundheitsdienstleister in Hessen mit 18 Gesellschaften. Wir bieten psychisch erkrankten Menschen vielfältige Möglichkeiten zur Behandlung und Unterstützung, betreiben Fachkliniken für Neurologie, Orthopädie, aber auch Einrichtungen der Jugend- und Behindertenhilfe in ganz Hessen und sind eine Tochter des Landeswohlfahrtsverbandes.
Die Vitos Teilhabe hat sich in dem Bereich, in dem ich arbeite, auf die Unterstützung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigung spezialisiert. Im sogenannten PIKSL-Angebot unterstützen mein inklusives Team und ich Klient/innen und Bewohner/innen der Vitos Teilhabe sowie Menschen aus dem Sozialraum beim Zugang zur digitalen Welt. Hier reicht die Angebotsvielfalt vom Erstkontakt mit technischen Geräten und dem Internet, Beratung zu Themen der digitalen Welt, Freizeitgestaltung und dem Einrichten des eigenen Smartphones oder Laptops bis hin zu Vorträgen und Workshops in Hochschulen. Hier sind praktisch keine Grenzen gesetzt.
Wie sind Sie in Groß-Gerau engagiert?
Lena Blöchinger: Von Anfang an stehen wir in engem Kontakt und Austausch mit den anderen Einrichtungen der Behindertenhilfe in der Region, den Ansprechpersonen des Kreises und der Stadt für Senioren, Sozialplanung und Menschen mit Behinderungen. Außerdem bieten wir seit einem Jahr für eine Mitarbeiterin der WfB (Werkstätten für Behinderte, Anm. d. Red.) Rhein-Main einen Außenarbeitsplatz und kooperieren mit dem Freiwilligendienst Volunta des DRK.
Was genau ist das PIKSL Labor?
Lena Blöchinger: PIKSL bedeutet „Personenzentrierte Interaktion und Kommunikation für mehr Selbstbestimmung im Leben“: Das PIKSL Labor und die PIKSL Initiative möchten die digitale Welt für alle interessierten Personen zugänglich und verständlich machen. Wir wollen Menschen dazu befähigen, sich sicher und selbstständig in der immer digitaler werdenden Welt zu bewegen. Mit den PIKSL Laboren bieten wir einen Anlaufpunkt zum Lernen, Ausprobieren und Austauschen, der für alle Menschen zugänglich ist, egal ob jung oder alt, beeinträchtigt oder nicht.
Während der Öffnungszeiten kann man spontan und kostenlos vorbeikommen. Außerhalb der Öffnungszeiten unserer mobilen Angebote planen wir, im Labor Workshops und Angebote zu unterschiedlichen Themen der digitalen Welt anzubieten.
Wo findet man Sie, und wie kann man Kontakt aufnehmen?
Lena Blöchinger: Die letzten zweieinhalb Jahre waren wir in der Adolf-Göbel-Straße 24 in Groß-Gerau zu finden, ziehen aber im Oktober in unsere neuen, sehr schönen Räumlichkeiten in der Schulstraße 2 ein. Dort eröffnen wir am 3. November unser neues Ladenlokal, welches man dann montags, mittwochs, donnerstags freitags und jeden zweiten Samstag von 13 – 18 Uhr kostenlos besuchen kommen kann. Die Räume sind weitgehend barrierefrei zugänglich, da wir die Stufen am Eingang mit einer mobilen Rampe überbrücken können. Eine feste Rampe wurde uns von der Stadt leider nicht genehmigt. Natürlich kann man sich bei uns auch sehr gerne per Mail oder telefonisch melden unter gross-gerau@piksl.net und 06152-9838444.
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PIKSL Labor Groß-Gerau: www.facebook.com/PIKSLGrossGerau