Worüber die Leute reden (334)

Von Rainer Beutel.

Einige Jahre schon reichen die Pläne für die Sanierung des 1937 gebauten Dorfgemeinschaftshauses in Trebur-Hessenaue zurück – nun soll das Projekt für geschätzte 250.000 Euro in Angriff genommen werden. Die Großgemeinde bereitet einen Bauantrag vor. Zuvor war mit dem Denkmalamt verhandelt, ein neuer Architekt gesucht und über die notwendige Zahl von Parkplätze für vier Wohnungen debattiert worden. Doch das tangiert die Leute eher am Rande. Wichtiger für Einheimische und viele Ausflugsradler aus der Region ist die Nachricht: Während der Sanierung soll die beliebte Ausflugsgaststätte geöffnet bleiben.

Ein Mammutprojekt wird die Sanierung der Riedbahn durch die Bahn AG. Auf der Strecke soll deshalb ab 15. Juli 2024 fünf Monate lang kein Zug fahren. Betroffen ist u.a. der Abschnitt am Dornheimer Bahnhof. Zwei Aufzüge ermöglichen künftig einen barrierefreien Zugang zu Bahnsteig 2. Die Unterführung wird optisch aufgewertet. Außerdem gibt es ein modernes Fahrgastinformationssystem. Und das für Anlieger womöglich Beste kommt zum Schluss: Eine neue Lärmschutzwand soll nachts den Krach der Züge bis zu zehn Dezibel verringern. Durch eine Neubaustrecke, die in den 2030-er Jahren fertig werden soll, verringere sich der Zugverkehr zusätzlich, lauten Bahn-Prognosen.

Nicht so zufrieden sind die Königstädter mit der Sanierung ihres beliebten Einkaufszentrums, wobei noch gar nicht klar ist, ob es dort (wie bereits berichtet) irgendwann mal neue Jugendräume und eine modernere Stadtteilbücherei geben wird. Es sind die kleinen Fehler, die die Menschen aufregen. Dazu zählt eine rund 30 Zentimeter hohe Stufe unmittelbar vor der Volksbank. Im Ortsbeirat wurde das den Planern angekreidet, doch ob nach der wochenlangen Sperrung und Neugestaltung des Parkplatzes noch etwas korrigiert wird, wird allgemein bezweifelt.

Zeitlich großzügige Dimensionen veranschlagt der Groß-Gerauer Forstamtsleiter Klaus Velbecker, wenn es um die „Sanierung“ des Waldes geht. Am Beispiel des Nauheimer Unterwalds machte er während der kreisweiten Nachhaltigkeitswochen deutlich, dass die stellenweise angestrebte Naturverjüngung Jahrzehnte dauere. Auf 50 Hektar verzichtet die Gemeinde auf eine Waldbewirtschaftung. Dort sollen sich die Forstflächen von selbst regenerieren, was angesichts reihenweise absterbender Buchen dringend nötig scheint. Welchen Einfluss die gleichzeitige politische Debatte über einen möglichen Wechsel des Forstdienstleisters hat, bleibt vorerst offen.

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