Worüber die Leute reden (272)


Unerwünschte Folgen. Ein Anblick wie in der Kreisstadt: In Trebur-Geinsheim sind auf dem ehemaligen Mitsubishi-Gelände am Ortseingang riesige Logistikhallen entstanden. Die Bürger kümmert bislang weniger die gewöhnungsbedürftige Optik. Sorgen machen sie sich wegen des zu erwartenden Schwerlastverkehrs, der steigenden Unfallgefahr, dem zunehmend desolaten Zustand der Straßen und anderen Nebeneffekten, etwa das Übernachten der Lastwagenfahrer auf einem Parkplatz an der Treburer Ortseinfahrt. Schon vor Inbetriebnahme des Logistikzentrums sei das Lkw-Aufkommen spürbar angestiegen. In Trebur müssten Autofahrer viel Geduld aufbringen, heißt es. Und die Umgehungsstraße, die 2025 gebaut werden soll, sei noch in weiter Ferne.


Trotz der Hitze. Nicht nur Mensch und Tiere leiden unter Hitze, auch Pflanzen. Selbst die größten wie das Wahrzeichen in Königstädten, die 1895 gesetzte Eiche auf dem Bismarckplatz, die in sattem Grün noch bestens aussieht. Anfang August soll der Baum in der Ortsmitte aber schon verfärbtes Laub gezeigt haben. Das bereitete Einheimischen Kopfzerbrechen. Anwohner Herbert Lösch bedauerte, dass die Jugendfeuerwehr die Eiche nicht wie geplant bewässert habe und hakte bei der Grünpflege des Städteservice Raunheim/Rüsselsheim nach. Prompt bekam er kostenlos ein Standrohr ausgeliehen, das an den Hydranten angeschlossen werden konnte – so klappte das Bewässern mit dem Nachbarn.


Wenig Zeit. Ausruhen kann sich die Gemeinde Nauheim nicht, auch wenn die Strandliegen neben der Jahnhalle des Turnvereins (TV) den Eindruck erwecken. Genau dort soll ein Anbau mit Platz für mindestens 80 Vorschulkinder entstehen, die im Sportkindergarten des TV betreut werden. Geschätzte Kosten: Rund 4,5 Millionen Euro inklusive eines Saals in einem Familienzentrum. Die parlamentarische Entscheidung über Finanzierung und Größe haben sich verzögert, was Eltern aufregt, denn die Kommune braucht dringend weitere Betreuungsplätze – „aber keinen Versammlungssaal“, wie es heißt.


Mehr Wohnungen nach Teilabriss. In Dornheim verschwindet in der Rheinstraße womöglich ein kleines Stück Ortsgeschichte. Im historischen Kern soll ein älteres Wohngebäude, das 1972 zu einem Geschäftshaus mit inzwischen geschlossener Bäckerei ausgebaut wurde, erweitert werden. Der ältere Gebäudeteil wird laut Bauantrag abgerissen, so dass durch den Ausbau insgesamt sechs (statt bisher zwei) Wohneinheiten entstehen. Auch erhaltenswerte Gebäudeteile werden erweitert – vorausgesetzt, die Stadt genehmigt Abweichungen vom Bebauungsplan. „Das wird hier wahrscheinlich ganz anders aussehen“, sagen alte Dornheimer.

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