Worüber die Leute reden (354)

Von Rainer Beutel.

Die Belastung von Bewohnern der Astheimer Straße in Königstädten durch das hohe Verkehrsaufkommen ist nicht ohne. Nun folgt das: Wegen der Erneuerung der Landesstraße 3040 und einem barrierefreien Ausbau einer Bushaltestelle in der Bensheimer Straße wird die „Ortseinfahrt am Hochhaus“ zeitweise gesperrt. Umgeleitet werde der Verkehr über die Astheimer Straße, teilt Hessen Mobil mit – ohne näher zu erläutern, ob im Anschluss alles über den verkehrsberuhigten Bismarck-Platz und weitere Anwohnerstraßen in Alt-Königstädten umgeleitet wird.

So geht‘s hier nicht weiter, kommentiert das Regierungspräsidium (RP) den Doppelhaushalt des Kreises. Doch Moment: Wurde der nicht genehmigt? Jein. Durchgegangen bei der Aufsichtsbehörde ist der Etat 2025. Nicht jedoch die Zahlen, die das Landratsamt für 2026 zusammengestellt hat. Das RP bescheinigt dem Kreis eine erheblich eingeschränkte finanzielle Leistungsfähigkeit. Deshalb wurden statt 48 Millionen Euro neuer Schulden auch „nur“ 35 Millionen akzeptiert. Jetzt wird in den politischen Gremien (wieder mal) gesucht, wo und was gespart werden kann. Ein Grund: Prognostizierte 43 Millionen Euro Defizit im ’26-er Finanzhaushalt.

Relativ unscheinbar wirkt das Gebäude in der Steinstraße 2 der Kreisstadt, doch es birgt eine gewisse gesellschaftspolitische Brisanz. Es handelt sich um die alte Gässelschule von 1843. Vereine nutzen die Räume unentgeltlich. Wie lange noch profitieren die Klubs von der städtischen Großzügigkeit? Die Kreisstadt erwägt jetzt den Verkauf des Gebäudes, um den defizitären Haushalt aufzubessern. Auf der Immobilien-Abschussliste stehen beispielsweise auch die Kreissparkassen-Filiale in Wallerstädten und das Grundstück in der Albert-Schweitzer-Straße 2. Nun sollen Immobilienwerte ermittelt und dann entschieden werden.

Der Treburer Büchereileiter Richard Jurst-Görlach kämpft um die kommunale Bibliothek. Die Großgemeinde sieht dort ein Einsparpotenzial von 13.000 Euro 2025 und jeweils 20.000 Euro in den Folgejahren, wenn die Stelle einer ausscheidenden Mitarbeiterin nicht neu besetzt wird. Jurst-Görlach warnt vor Abstrichen im kulturellen Angebot bzw. Mehrbelastungen für Mitarbeiter, wenn Öffnungszeiten erhalten bleiben. Und das scheint sinnvoll, denn wenn die Bücherei mit über 20.000 Ausleihen im vergangenen Jahr seltener öffnet, wird wohl eine Landesförderung von bis zu 15.000 Euro im Jahr gestrichen.

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