Worüber die Leute reden (342)

Von Rainer Beutel.
Die Gewöhnung an rumstehende oder gar achtlos hingeschmissene Elektroroller in unseren Orten fällt vielen Menschen schwer. Es gibt Kommunen, die Leih-E-Scooter kurzerhand aus ihren Grenzen verbannen, zuletzt Gelsenkirchen und schon voriges Jahr die Gemeinde Nauheim. Das führt an der Ortsgrenze bisweilen zu skurrilen Anhäufungen – und noch mehr Kopfschütteln. „Die werden viel zu selten wieder eingesammelt“, kritisieren nicht wenige Leute.


Mitten in der Kreisstadt wirft das Näherrücken hoher Außentemperaturen vor allem eine Frage auf: Wann öffnet das Kulturcafé wieder? Die Stadt jedenfalls sucht, wieder einmal, einen neuen Pächter für die Lokalität im Alten Amtsgericht, deren bedeutendste Attraktion der Biergarten sein mag, gerade im Sommer und vor allem, wenn es mit der Bewirtung zügig klappt (was in der Vergangenheit nicht immer der Fall gewesen sein soll). Das Rathaus will nun nach einer Ausschreibung unter Bewerbern sondieren und sich im Juni für einen entscheiden.


Gern genutzt wird in Politik und Medien der Ausdruck „Vandalismus“, wenn Schäden zu beklagen sind. Beim Astheimer Bürgerhaus sprach Treburs Bürgermeister Jochen Engel kürzlich gar von „exzessiven Vandalismus“, nachdem Eindringlinge Inneneinrichtung und Fußboden zerstört hatten. Das ist verdammt ärgerlich. Doch ohne den Vorfall herunterzuspielen: Was germanische Stammesverbände der Vandalen während der Völkerwanderung oder beispielsweise nach dem Rheinübergang (möglicherweise in unseren Gefilden) an Silvester 406/407 n. Chr. mit Mord und Totschlag anrichteten, hatte unvorstellbar schlimmere Folgen und darf wohl eher „exzessiv“ genannt werden.


Die Stechmücken sind da. Angeblich aggressiver denn je, erst recht, wo Gewässer nahezu zum Stillstand gekommen sind. Etwa am Horlachgraben in Königstädten. In der Rüsselsheimer Presse ist sogar schon von einer „Plage“ die Rede, was im Ausmaß an geläufige Formulierungen wie „Vandalismus“ erinnert. Tatsache ist: Die tagaktiven Stechmücken nerven. Da spielt es fast keine Rolle, um welche Art es sich handelt. Sind es heimische Populationen oder gar die asiatische Tigermücke? Panik ist jedenfalls nicht angebracht. Wenn Vandalen kommen, wird es schlimmer (vgl. „Gern genutzt …“).

