Worüber die Leute reden (344)

Von Rainer Beutel.
Ausgrabungen westlich von Nauheim, etwa auf halber Strecke nach Trebur, haben Grabbeigaben aus der Römerzeit hervorgebracht. Verantwortlich dafür zeichnet das Landesamt für Denkmalpflege (Hessen Archäologie, Außenstelle Darmstadt) unter der Leitung von Dr. Thomas Becker, der durch seine vielfältigen Arbeiten zur Besiedlung durch Römer in dieser Region bekannt ist. Die Funde, darunter Fundamente eines hohen Grabmals, Goldperle und Bronzebehälter sowie die Art der Gräber mit Einfassungen lassen vermuten, dass auf Nauheimer Gebiet vor fast 2000 Jahren unter anderem eine durchaus bedeutende Person ihre letzte Ruhestätte gefunden haben könnte.


Die Nachricht von einer Rattenbekämpfung in der Kreisstadt sorgt für Aufsehen. „Die Nagetiere gelten als Hygieneschädlinge, können Allergien auslösen oder Krankheitserreger übertragen, in Behausungen eindringen oder auch technische Defekte verursachen, indem sie Kabel anknabbern“, teilt die Stadt mit, bevor damit begonnen wurde, die Nager im Kanalsystem zu dezimieren – vor allem während den Sommerferien mit Giftködern. Es sei deshalb zunächst „mit einer erhöhten Aktivität der Tiere zu rechnen“. Ratten könnten „vermehrt im öffentlichen Straßenraum“ zu sehen sein. Das sei bei solchen Maßnahmen üblich, hieß es vorsorglich.


Kein Zugverkehr auf der Riedbahn, deren umfangreiche Sanierung nun zum Abriss und Neubau der Mühlwegbrücke in Dornheim geführt hat. Ein bis zu 58 Meter hoher Kran wurde für den Rückbau eingesetzt. Den 1962 errichteten und mittlerweile schadhaften Übergang nutzten bislang vor allem Landwirte, Radfahrer und Fußgänger, um ins Feld zu gelangen. Die Bauarbeiten locken Neugierige an und sind mit der Hoffnung verknüpft, dass alles reibungslos und „zügig“ gelingt, sprich: die Bahn bald wieder fährt.


Die gesperrte Straße zwischen Geinsheim und Wallerstädten war ein äußerliches Zeichen für gravierenden Maßnahmen, die die afrikanische Schweinepest (ASP) erfordert: 1.800 Hausschweine eines Treburer Betriebs mussten nach dem Tierseuchengesetz gekeult werden, nachdem die Veterinärbehörde an einem dort verstorbenen Tier den Erreger identifiziert hatte. Wegen der Dekontaminierung wurde die Verbindungsstraße abgeriegelt. Immer dringlicher stellt sich nun die Frage nach dem Infektionsweg und wie eine ASP-Übertragung vermieden werden kann. 107 Kilometer Elektrozäune im Kreis Groß-Gerau haben das jedenfalls nicht verhindert.
