Groß-Gerau hat die Wahl

Von Ulf Krone.

Am 8. Oktober ist es so weit: In der Kreisstadt entscheiden die Wähler, wer in den kommenden Jahren als Bürgermeister im Stadthaus die Geschicke Groß-Geraus leiten wird. Gleich sechs Kandidaten haben sich dieses Mal für das Amt beworben, was wir zum Anlass genommen haben, noch einmal bei ihnen nachzufragen.  Lesen Sie die Antworten in der Reihenfolge der Listenplätze auf dem Wahlzettel.

Erhard Walther (CDU, Liste 1)

Bitte stellen Sie sich selbst vor
Ich bin seit 2018 der amtierende Bürgermeister der Kreisstadt Groß-Gerau. Geboren bin ich 1957, bin verheiratet, habe einen Sohn. Abitur 1977 abgelegt; war Zeitsoldat. Ich habe Rechtswissenschaften in Mainz studiert und 1. sowie 2. Staatsexamen abgelegt. Angestellter Jurist, seit 1991 als Rechtsanwalt selbständig. 2011 bis 2019 Stadtverbandsvorsitzender des Stadtverbandes der CDU, 2016 bis 2018 Stadtverordneter.

Was ist die Motivation hinter Ihrer Kandidatur
Ich möchte unsere Kreisstadt in Kontinuität, Kompetenz planvoll weiterentwickeln. Die Aufgaben des Mobilitäts-, Energie- und Klimawandels aufnehmen und Groß-Gerau für Menschen jeden Alters sowie Gewerbe, Unternehmen zukunftsorientiert, umweltbewusst gestalten. Dies mit dem Ziel, eine lebenswerte Stadt mit hoher Aufenthaltsqualität mitten im Grünen im Rhein-Main-Gebiet zu erhalten.

Was sind Ihre Pläne für die Kreisstadt
Wichtig ist mir, den Anspruch der Familien auf Kinderbetreuung durch den Bau von Kindergärten zu erfüllen. Klimagerechten bezahlbaren Wohnbau und sozialen Wohnungsbau zu gewährleisten in der Weingartenstraße. Ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept mit Bürgerbeteiligung für Groß-Gerau zu erstellen und unter Erhalt und Förderung einer attraktiven Innenstadt mit dem Gewerbeverein entwickeln und umsetzen – dies auf Basis der Gewährleistung einer sicheren Haushaltsplanung, um eine Umsetzung der Aufgaben sicherzustellen.

www.erhardwalther.de

Jörg Rüddenklau (SPD, Liste 2)

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Jörg Rüddenklau, ich bin 52 Jahre alt, verheiratet und habe 2 Töchter (10 und 23 Jahre). Aufgewachsen bin ich im Stadtteil auf Esch, seit 15 Jahren wohne ich in Groß-Gerau Nord. Nach dem Abitur an der Prälat-Diehl-Schule habe ich zunächst eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Anschließend studierte ich an der Universität Mainz Volkswirtschaftslehre. Danach war ich 24 Jahre selbständig mit einer Firma für Veranstaltungstechnik. Aktuell bin ich Globaler Direktor Qualität in einem internationalen mittelständischen Unternehmen. Ehrenamtlich engagiere ich mich seit Beginn meines Erwachsenenlebens in der Jugendförderung, jahrelang im Vorstand des Kulturcafé e.V. und seit 32 Jahren als Mitglied der Einsatzabteilung in der Freiwilligen Feuerwehr Groß-Gerau, seit 2014 als Wehrführer. Mein Ruhepol sind meine Familie und mein Garten, in dem ich neben Obst und Gemüse anbaue, Hühner halte und als Hobbyimker tätig bin.

Was ist die Motivation hinter Ihrer Kandidatur
Ich habe mich schon immer engagiert und als Familienvater und begeisterter Groß-Gerauer Ideen für meine Heimatstadt entwickelt. Ich denke, Groß-Gerau kann mehr! Diese Ideen möchte ich gerne umsetzen und bin überzeugt, dass ich auch die Stadtverwaltung gut führen kann. Als Wehrführer habe ich seit fast zehn Jahren Erfahrung mit der praktischen, aber eben auch der verwaltungstechnischen Seite der Daseinsvorsorge in Groß-Gerau. Die Basis meiner Motivation sind die Werte Aufrichtigkeit, Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Den Menschen zuzuhören, das ist mir wichtig.

Was sind Ihre Pläne für die Kreisstadt
Meine Vision für Groß-Gerau ist eine Stadt, in der sich alle wohl und mit der sich alle verbunden fühlen. Unsere Stadt braucht Veränderungen, die die Stadt und ihre Stadtteile fit für die Zukunft machen. Meine Kernthemen sind: Familie, Kinder und gesellschaftlicher Zusammenhalt; eine nachhaltige und moderne Infrastruktur; Transparente und bürgernahe Verwaltung und die Förderung von Gewerbe und Wirtschaft.

www.jörg-rüddenklau.de

Monika Freitagsmüller (Freie Wähler, Liste 3)

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Ich bin Diplom-Ingenieurin, 54 Jahre alt, Mutter von drei fast erwachsenen Söhnen und lebe seit 22 Jahren in Groß-Gerau. Mit 29 Jahren Erfahrungen sowohl in der freien Wirtschaft als auch in der Verwaltung kenne ich beide Geschäftsfelder sehr gut und kann die Interessen beider gut miteinander verbinden. Teamarbeit, Projektentwicklung und Personalführung sind meine Kompetenzen, die ich gewinnbringend für uns alle in Groß-Gerau einbringen will. Wir brauchen mehr Kommunikation und mehr zeitnahe und pragmatische Lösungen. Meine Arbeitseinstellung und mein Wille, etwas voranzubringen, werden der Stadt guttun.

Was ist die Motivation hinter Ihrer Kandidatur
Groß-Gerau bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Statt mit großen Schritten die Stadt weiterzuentwickeln, passiert oft lange Zeit nichts. Ich selbst habe den Stillstand im Kita- und Betreuungsbereich erlebt, und das hat mich motiviert, hier aktiv zu werden. Viele Jahre als Stadtverordnete haben mir gezeigt: Wir haben eine motivierte Verwaltung und könnten viel mehr für die Bürger erreichen, aber es mangelt an der politischen Führung und an Respekt. Es mangelt leider auch am Willen, neue Wege zu gehen, und damit das nicht weitere sechs Jahre so bleibt, stelle ich mich zur Wahl.

Was sind Ihre Pläne für die Kreisstadt
Für mich ist die aktive Bürgerbeteiligung, gerade in Bezug auf die Verkehrs- und Mobilitätsproblematik, die Gestaltung von Plätzen und Freizeitbereichen, ein wesentlicher Pfeiler in der Weiterentwicklung unserer Stadt, die ich etablieren werde. Ich werde die Kinderbetreuung zur Chefinnensache machen, damit Eltern in Groß-Gerau endlich die Versorgung und Entlastung bekommen, die ihnen zusteht. Ich werde die Digitalisierung und Modernisierung der Verwaltung endlich voranbringen, damit Mitarbeiter, Bürger und Gewerbe gleichermaßen davon profitieren.

www.monikafreitagsmueller.de

Karlheinz Wamser (Unabhängig, Liste 4)

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Karlheinz Wamser, Jahrgang 1953 wohnhaft in Dornheim seit 1967. Bankausbildung in Frankfurt/Main, Filialdirektor, seit 2008 im Ruhestand. Geschieden, sechs Kinder sowie sieben Enkelkinder. Seit 14 Jahren in einer festen Beziehung – mit ebenfalls drei Kindern. Gründungsmitglied der KOMBI 1996. Seit 1997 in der Stadtverordneten-Versammlung Groß-Gerau und seit 2001 Fraktionsvorsitzender der KOMBI-FWG. Von 2006 bis 2021 Mitglied im Kreistag Groß-Gerau. 15 Jahre Wehrersatzdienst im THW Groß-Gerau, als Zugführer ausgeschieden. Bis 30.06.2023 insgesamt 20 Jahre Vorstandsvorsitzender im Vereinsring Dornheim. Im Vorstand der KOMBI-FWG seit 1996.

Was ist die Motivation hinter Ihrer Kandidatur
Schon bei der Gründung der KOMBI 1996 waren meine Beweggründe, mich in der Kommunalpolitik einzubringen: „Nicht meckern, sondern es selbst in die Hand nehmen und nach Möglichkeit besser machen.“ Genau das ist mein Beweggrund auch 2023. Groß-Gerau muss sich als Kreisstadt auch wieder als solche präsentieren. Der Einzelhandel muss verstärkt gefördert werden.  Zurzeit findet man in Groß-Gerau noch fast alle lebenswichtige Einkaufmöglichkeiten, außer z.B. einen Metzger. Als nächstes muss man sich die Frage stellen: Wie lange werden wir noch Bäcker etc., ich meine damit keine Schnellbäckereien oder Discounter, in Groß-Gerau finden? Im Prinzip haben es die Groß-Gerauer aber selbst in der Hand. Wichtig ist, dass man die noch vorhandenen Angebot auch nutzt.

Was sind Ihre Pläne für die Kreisstadt
Ich nehme z.B. das Thema Kindergärten/Plätze nicht als Wahlkampfthema auf, da dies eine Pflichtaufgabe der Kommunen als auch der Kreisstadt Groß-Gerau ist. Bekanntlich besteht ein Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz, und dies muss die Kommune erfüllen. Wo ich als Bürgermeister Einfluss nehmen kann und werde, ist eine verträgliche Anhebung bei der Vergütung für Kitamitarbeiter/innen, um eventuellen Abwerbungen durch andere Kommunen entgegenzutreten. 

Ein Thema welches ich sofort angehen werde, ist der Ausbau von E-Ladestationen auch in den Ortsteilen Dornheim, Wallerstädten, Berkach, Dornberg und der Nordsiedlung. Mit Discountern wie LIDL oder Supermärkten wie EDEKA werde ich umgehend Gespräche aufnehmen, um das E-tanken während des Einkaufs möglich zu machen. Weiterhin muss gewährleistet werden, dass vom Parlament beschlossene Anträge zeitnah in die Umsetzung kommen. Corona kann kein Argument mehr sein, dass Anträge teilweise jahrelang in der Verwaltung liegen bleiben.

Neben einem seit längerer Zeit geforderten Verkehrskonzept muss in der weiteren Planung der Zustand der innerstädtischen Verkehrsflächen einen festen Platz haben. Exemplarisch hier die Helwigstraße bzw. der Neckarring. Die Öffnungszeiten des Bürgerbüros müssen wieder bürgerfreundliche werden. Fünf Tage die Woche. Ein Bedarf, ob das Bürgerbüro eventuell Samstagvormittag für zwei bis drei Stunden erreichbar sein sollte, ist zu prüfen.

www.kombi.info

Michael Schleidt (Unabhängig, Liste 5)

Bitte stellen Sie sich selbst vor
Ich bin Michael Schleidt, einer der Herausgeber dieser Zeitung und seit mehr als 25 Jahren mit Groß-Gerau verbunden. Geboren in Darmstadt, aufgewachsen in Frankfurt und Eschborn. Als Jugendlicher kam ich ins hessische Ried. Gelernter Industriekaufmann, später während des Studiums selbständig mit einem Musikverlag für regionale Künstlerinnen und Künstler. Jugendarbeit im Jugendbildungswerk des Kreises, Druckdienstleister, Ausbilder, Berater für Corporate Design und Dozent für digitale grafische Anwendungen u.a. bei der kreisstädtischen PCS Akademie. Bis heute selbständiger Druck- und Werbedienstleister in Groß-Gerau. Engagiert in der Kreisstadt im Förderverein Stadtmuseum, dem Gewerbeverein und der Bernd Neumann Stiftung.

Was ist die Motivation hinter Ihrer Kandidatur
Als Kreisstadt mit besten Verbindungen im Zentrum der Rhein-Main-Region hat Groß-Gerau eine sehr gute Ausgangslage. Der gewachsene historische Mittelpunkt des Gerauer Landes bietet nahezu ideale infrastrukturelle Möglichkeiten als Wirtschaftsstandort. Die innerstädtische Beschaffenheit mit guten Einkaufsmöglichkeiten und vielen kulturellen Angeboten bei gleichzeitiger Nähe zum ländlichen Raum birgt ein hohes Maß an Lebensqualität, die es zu entwickeln und zu erhalten gilt. Darauf können wir stolz sein, doch derzeit bleiben viele Optionen ungenutzt und Potenziale liegen brach. Die Außendarstellung unserer Stadt wird weder ihrem Status als Mittelpunkt des Gerauer Landes noch dem einer Kreisstadt im Rhein-Main-Gebiet gerecht. Das können wir gemeinsam besser machen.

Was sind Ihre Pläne für die Kreisstadt
Die Herausforderungen der Zukunft liegen auf dem Tisch: Verkehr und Klima, Betreuung und Versorgung von Kindern und älteren Menschen, Unterstützung von Vereinen und Ehrenamt sowie Handel und Gewerbe als Grundpfeiler einer weltoffenen und attraktiven Stadt und erfolgreichem Wirtschaftsstandort mitten im Ballungsraum Rhein-Main.

Es wird darum gehen, gemeinsam die richtigen Antworten für Groß-Gerau zu finden und Lösungen mit der Teilhabe und Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sowie der Unterstützung von Expertinnen und Experten aktiv zu gestalten. Eine Kreisstadt im „Großen Frankfurter Bogen“ verdient einen selbstbewussten Auftritt, um sich künftig  im Wettbewerb um Arbeitskräfte und Kaufkraft sowie als Wohn- und Wirtschaftsstandort behaupten zu können. Ziel muss es sein, Chancen zu erkennen und Potenziale konsequent zu nutzen – dafür will ich Perspektiven öffnen.

www.michaelschleidt.de

Axel Niklas (Unabhängig, Liste 6)

Bitte stellen Sie sich selbst vor
Mein Name ist Axel Niklas, ich bin 50 Jahre alt, wohne in Griesheim bei Darmstadt und lebe in einer festen Beziehung. Ich habe einen erwachsenen Sohn.

Ich bin emphatisch, hilfsbereit, habe einen sehr ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit und einen hohen Gemeinschaftssinn. Ich mag keine Unwahrheiten, und so gehe ich die Kandidatur auch an, ehrlich und geradlinig.

Was ist die Motivation hinter Ihrer Kandidatur
Ich beobachte schon lange das politische Geschehen in Groß-Gerau und bin nicht zufrieden damit, wie die Stadt geführt wird. Ich möchte die Bürger stärker miteinbeziehen und sie an politischen Prozessen beteiligen. Darum habe ich mich mit meinen Unterstützern für die Kandidatur entschieden, um mich aktiv einzubringen. Man kann also sagen, ich bin nur das Gesicht eines Zusammenschlusses von Menschen, die eine andere Politik möchten.

Was sind Ihre Pläne für die Kreisstadt
Die Bürgerinnen und Bürger mehr einbeziehen, Projekte wie z.B in der Frankfurter Straße sollten durch ein Votum der Bürger entschieden werden. Stichworte sind hier für mich: Bürgerbefragungen, Bürgerversammlungen und Bürgerbegehren. Sparsamer Umgang mit öffentlichen Geldern. Meiner Meinung nach wird in Groß-Gerau zu viel Geld ausgegeben.

Den Kinderschutz ausbauen und verstärken, keine Zugeständnisse an die LGBTQ-Gemeinde machen, in diesem Punkt wieder den gesunden Menschenverstand walten lassen.

www.politik-neu-gedacht.de

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