Groß-Gerau wählt Wechsel

Kommentar von Michael Schleidt.

Die Kreisstadt hat gewählt und sich, noch eindeutiger als erwartet, für einen Wechsel im Stadthaus entschieden. Wer den Chefsessel dort künftig besetzen wird, bestimmen die Wählerinnen und Wähler am 29. Oktober in einer Stichwahl zwischen Monika Freitagsmüller (Freie Wähler) und Jörg Rüddenklau (SPD), die sich unter den sechs Kandidaten klar absetzen konnten.

Damit folgten die Groß-Gerauer bevorzugt den Wahlvorschlägen von Parteien – drei unabhängige Bewerber, zu denen auch ich diesmal gehörte, spielten dabei keine Rolle mehr. Mit der Fokussierung auf zwei Kandidaten, die zusammen etwa zwei Drittel der abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen konnten, haben die Wählenden am Ende deutlich gezeigt, dass sie in der Kreisstadt einen Wechsel wollen. Amtsinhaber Erhard Walther blieb, trotz des Rückenwinds, der ihn mit dem Erfolg der CDU bei der Hessenwahl nach vorne hätte tragen können, weit hinter den Erwartungen zurück und bei der (vorhersehbaren) Stichwahl außen vor. Handwerkliche Fehler bei der Amtsführung waren ihm wenig vorzuwerfen – es war wohl mehr die Art der Kommunikation des Rathauschefs, die seiner Wiederwahl entgegen stand.

Allein die Anzahl der Bewerber ließ bereits im Vorfeld viel Unzufriedenheit erkennen. Und so war, u.a. nach den Entscheidungen zur Frankfurter Straße, die Teilhabe von Bürgerinnen und Bürgern ein großes Thema vor der Wahl. Richtig ist, dass Politik erklären und Menschen überzeugen muss. Richtig ist aber auch, dass die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern keine Einbahnstraße ist. Denn Teilhabe heißt auch Verantwortung für unsere Demokratie.

Dass nahezu die Hälfte der Wählerinnen und Wähler bei einer Bürgermeisterwahl zu Hause bleiben, ist dafür kein gutes Zeichen. Denn Beteiligung kann nur gelingen, wenn Bürgerinnen und Bürger auch wirklich teilnehmen. Mit dem WIR-Magazin leisten wir dazu gerne unseren Beitrag. Als Forum für alle, die konstruktiv etwas bewegen wollen.

Groß-Gerau hat gewählt und bekommt einen neuen Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin. Nach Auszählung aller Stimmen hat keiner der Bewerber die 50%-Marke überschritten, so dass es nun am 29. Oktober zu einer Stichwahl zwischen Jörg Rüddenklau (SPD), der die meisten Stimmen auf sich vereinigte, und der Zweitplatzierten Monika Freitagsmüller (Freie Wähler) kommt. Amtsinhaber Erhard Walther landete nur auf dem dritten Platz.

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