Groß-Gerauer Appell

Von Michael Schleidt.
Am Jahrestag des Angriffs der Hamas auf Israel lädt die Initiative „Groß-Gerauer Appell“ zu einer Lesung mit Johannes Zang im Kulturcafé ein. In seinem Buch „Kein Land in Sicht“ gibt der Autor Einblicke in den Nahostkonflikt aus erster Hand und bietet Raum für eine differenzierte Auseinandersetzung.
Am Dienstag, den 7. Oktober um19 Uhr, lädt die Initiative „Groß-Gerauer Appell“ zu einer Lesung mit dem Journalisten Johannes Zang ein, der sich intensiv mit Israel, den besetzten palästinensischen Gebieten und dem komplexen Geflecht aus Geschichte, Politik und Alltag beschäftigt hat. Fast ein Jahrzehnt lebte und arbeitete Zang in Israel und den palästinensischen Gebieten – als Zitronenpflücker, Altenpfleger, Musiklehrer und Reiseleiter. Als freier Journalist mit Sitz in Ostjerusalem berichtete er unter anderem für Zeit Online, die taz, der Freitag und die Katholische Nachrichtenagentur.
In „Kein Land in Sicht“ zeichnet Zang ein mosaikartiges Bild vom Leben im Gazastreifen. Er beschreibt eindrücklich die Auswirkungen der Blockade seit 2007, beleuchtet die Entstehung und Verankerung der Hamas und setzt sich kritisch mit der Rolle Israels in diesem Prozess auseinander. Ein Schwerpunkt ist zudem das Massaker vom 7. Oktober 2023, dessen Vorgeschichte, Warnsignale und die weitreichenden Folgen. Dabei berücksichtigt Zang auch internationale Perspektiven und Stimmen aus israelischen Friedens und Menschenrechtsgruppen, die in der deutschen Öffentlichkeit oft wenig Beachtung finden. Der Abend bietet Raum für eine differenzierte Auseinandersetzung mit einem der komplexesten Konflikte unserer Zeit – und die seltene Gelegenheit, mit einem profunden Kenner der Region ins Gespräch zu kommen.
Dienstag, 7. Oktober 2025, 19 Uhr
Kulturcafé Groß-Gerau
