Worüber die Leute reden (266)


Neu für 3,5 Millionen. Für die Feuerwehr in Büttelborn reicht im Ortsinnern der Platz nicht mehr, also soll der Stützpunkt nach außerhalb verlegt werden. Dafür ausgedeutet haben die gemeindlichen Gremien ein Gelände, das Richtung Klein-Gerau zu finden ist und nördlich der Bundesstraße 42 liegt – in direkter Nähe zur Unterführung der L 3094. Dort soll ausreichend Platz für einen Neubau sein, dessen Kosten derzeit auf 3,5 Millionen Euro geschätzt werden. Die Sorgen von Alteingesessenen, die Feuerwehrleute könnten vielleicht nicht mehr schnell genug an jedem denkbaren Einsatzort sein, scheinen unbegründet. Experten der Brandschutzkommission beurteilen den Standort positiv. Wann der Umzug von der Mainzer Straße 13 ins neue Domizil sein wird (auch das DRK soll vom Berkacher Weg umsiedeln), steht noch nicht fest. Darüber dürfen die Einheimischen ebenso noch ein Weilchen spekulieren wie über die Finanzierung. Es ist nämlich noch unklar, wie viel Geld das Land Hessen zuschießt.


Es ist schlicht zu laut. Worüber die Leute im Norden des Kreises reden, ist nahezu täglich zu hören: Fluglärm. Wenn Politiker darüber reden, klingt das bisweilen kryptisch, selbst wenn Profis wie der Landrat und der Erste Kreisbeigeordnete dazu etwas mitteilen. Da ist dann in wenigen Zeilen von Lärmobergrenzen, Lärmaktionsplan, Lärmreduzierung, Lärmbelastung und Lärmminderungspotenzialen die Rede. So geschehen, nachdem das zweite „Maßnahmenpaket Aktiver Schallschutz“ (das Ding heißt wirklich so) in Frankfurt vom sogenannten „Konvent des Forums Flughafen und Region“ vorgestellt worden war. Die Leute auf der Straße sagen einfach: „Es ist zu laut, da muss was passieren.“


Sanieren für 350.000. Die Großgemeinde Trebur hat Sorgen mit ihrem „Eigenheim“ in der Astheimer Straße. Wo einst riesige Veranstaltungen für Interesse, Frohsinn und Bewegung sorgten, herrscht blanker Notstand. Für das Gebäude im Besitz der Kommune gibt es eine stattliche Mängelliste, die mit einer defekten Heizung beginnt und sich über ein undichtes Dach, veraltete Elektrik, unzureichende Beschallungsanlage, marode Fenster, altertümliche Lüftungsanlage, schwächelnde Elektrogeräte bis zum Schimmelbefall einer Wohnung zieht. Der Saal wird nur noch vermietet, wenn Veranstalter die Stadt von Haftungsansprüchen zuvor ausdrücklich freistellen. Nach Schätzungen müssten rund 350.000 Euro investiert werden, um das 1927 errichtete und denkmalgeschützte Eigenheim zu sanieren. In sozialen Medien hat ein Disput darüber eingesetzt, ob und wann die Gemeinde sich darum kümmert. Gefordert wird, dass der Treffpunkt als Bürgerhaus erhalten bleibt.


Kollektiv in die Offensive. Der Sportpark in Nauheim, sein Zustand und kein Ende. Oder doch? In einer beispielhaften Aktion haben sich mehrere örtliche Vereine zusammengeschlossen und verhindert, dass die Sanierung des Athletentreffs erneut verzögert wird. Darauf zielten Anträge politischer Fraktionen, die von den Klubs zusätzlich verlangten, künftig Verbrauchskosten zu zahlen. Die Nutzer gingen in die Offensive und bieten der Gemeinde nun an, selbst bei Instandsetzungsarbeiten mitanzupacken, Strom, Wasser und Heizungskosten zu begleichen, sich kollektiv zu unterstützen und auf einen Teil der Sanierung in diesem Jahr zu verzichten, um Stückwerk zu verhindern. Die Kommunalpolitiker waren erst perplex, dann dankbar. Die umstrittenen Anträge wurden zurückgezogen. Im Sommer sollen zunächst zwei Kunstrasenplätze erneuert werden, 2019 dann die Laufbahn.


Mit Geduld in Dornheim. Zur Ortsumgehung Dornheim meldet der SPD-Landtagsabgeordnete Gerald Kummer: Trotz Verzögerungen werde an dem Projekt gearbeitet. Nächster Schritt sei die zweite Offenlage im Planfeststellungsverfahren. Inzwischen seien Alternativen im Nordwesten geprüft und ein „immissionstechnischer Entwurf“ auf Basis einer neuen Verkehrsprognose überarbeitet worden. Verzögerungen seien beim beauftragten Ingenieurbüro entstanden. Grund: Neue Strukturdaten für das Rhein-Main-Gebiet mit „komplett andere Rahmenbedingungen“. Eine erneute Offenlage sei noch vor den Sommerferien 2018 geplant. Wie es dann weitergehe, hänge von den Einwänden im Verfahren ab. Die Finanzierung kläre sich, sobald alles rechtskräftig sei. „Wir sind der Realisierung wieder ein gutes Stück näher gekommen“, findet Kummer.

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