Auch Freiheit hat Grenzen

Von Sabine Bächle-Scholz.

Wir alle kennen Grundsätze, die für uns als Gemeinschaft gelten. Sie sind für uns so selbstverständlich, dass wir über sie im Alltag oft gar nicht nachdenken. So kennt ein jeder in der ein oder anderen Version den Satz aus der Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte vom 26. August 1789: „Die Freiheit besteht darin, dass man alles tun kann, was einem anderen nicht schadet.“

Auch ist jedem von uns klar, dass nicht nur aktives Handeln einen schuldig machen kann, sondern auch ein Unterlassen eines gebotenen Handelns (ich nenne nur das Stichwort: unterlassene Hilfeleistung). Diese Sätze, die uns im Alltag so präsent sind, scheinen mir aber bei einigen in Bezug auf die Coronadiskussion in Vergessenheit geraten zu sein. Ja, Coronamaßnahmen hindern einen daran, alles zu tun, was man gerne tun möchte. Hierüber kann man sich beklagen. Allerdings sollte man auch immer darüber nachdenken, dass die Freiheit eben da ihre Grenzen hat, wo sie anderen schadet.

An dieser Stelle kommt die Herausforderung, zu erkennen, dass das Nichteinhalten von Coronamaßnahmen oder auch die Entscheidung, sich nicht impfen zu lassen, nicht nur mir als Individuum schadet, sondern auch anderen. Es geht nämlich nicht nur darum, dass derjenige, der Corona bekommt, unter den Folgen zu leiden hat, sondern die gesamte Gemeinschaft. Dies zeigt sich dann in vielen einzelnen Punkten.

Nur einige Beispiele: Durch ein erhöhtes Krankheitsaufkommen von Corona werden Kapazitäten bei Ärzten und Pflegekräften gebunden. Sie stehen nicht mehr für andere Patienten, die Hilfe brauchen, zur Verfügung. Die Folge ist, dass derjenige, der seine Freiheit ausleben möchte, in die Freiheit anderer und ihren Anspruch auf medizinische Versorgung eingreift. Ein anderes Beispiel: Wer sich nicht impfen lässt, erhöht nicht nur sein individuelles Risiko an Corona zu erkranken, sondern erhöht auch die Gefahr für Menschen, die nicht geimpft werden können, zu erkranken, und erhöht auch die Gefahr für Impfdurchbrüche (Ansteckung von Menschen, die geimpft sind). Wer sich nicht impfen lässt, greift also in die Freiheit anderer ein, bis hin, dass er ihnen das Leben nimmt. Sie alle werden daher sicher verstehen, dass ich kein Verständnis für eine Impfverweigerung habe. Ich kann deshalb nur jeden auffordern, nicht nur an sich und die eigene Freiheit zu denken. Denken Sie auch an andere und deren Freiheit. Bitte lassen Sie sich impfen und boostern!

Ein anderer Aspekt ist, dass viele durch Corona und die damit verbundenen Maßnahmen in existenzielle Bedrängnis geraten sind. Dies wird von allen politischen Parteien auf allen Ebenen so gesehen. Daraus folgt auch der gemeinsame Wille, den Betroffenen so gut wie möglich zu helfen. Die entsprechenden Entscheidungen wurden hierzu auf Initiative der Hessischen Landesregierung auch vom Hessischen Landtag getroffen. Die finanzielle Unterstützung, die bis jetzt schon gewährt wurde, wird daher auch für die Zukunft fortgeschrieben. Alle Maßnahmen und deren Bedingungen kann ich hier nicht darstellen. Daher einige Links unter denen Betroffene mehr über die möglichen Hilfen erfahren und gegebenenfalls sie sogar beantragen können:

Weitere Informationen online:
finanzen.hessen.de
wissenschaft.hessen.de
www.bmwi.de

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