BSGG zum Übergang in Ausbildung
Von Ines Erschfeld.
Ab dem Schuljahr 2021/2022 verändern die Beruflichen Schulen Groß-Gerau ihr Angebot. Mit der Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung (BÜA) werden die beiden Schulformen „Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung (BzB)“ und „2-jährige Berufsfachschule“ zusammengefasst.
Das primäre Ziel der BÜA ist es, Schülerinnen und Schüler bereits nach einem Schuljahr – mit einem Hauptschulabschluss – in ein passgenaues Ausbildungsverhältnis zu vermitteln. Hierzu findet eine enge Verzahnung der Schulen, der Schulsozialarbeit, den Betrieben, der örtlichen Agentur für Arbeit und den Kammern statt. Diejenigen, die einen Ausbildungsberuf anstreben, für den der mittlere Bildungsabschluss benötigt wird, können diesen unter bestimmten Voraussetzungen im zweiten Jahr der BÜA erwerben.
Die BÜA ist in zwei Stufen gegliedert: In Stufe I findet der Unterricht in kleinen Lerngruppen (maximal 16 Schülerinnen und Schüler) statt. Zum Stundenplan gehören die allgemeinbildenden Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Sport, Religion/Ethik, Wahlpflichtunterricht und Politik und Wirtschaft. Hinzu kommt Berufsbildender Unterricht.
Durch den Berufsbildenden Unterricht erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in berufsspezifische Abläufe aus vier beruflichen Schwerpunkten. Die BSGG bieten folgende Berufsfelder an: Fahrzeugtechnik, Metalltechnik, Büromanagement, Körperpflege, Elektrotechnik, Textiltechnik, Sozialwesen, Ernährung und Gesundheit. Zur Steigerung der überfachlichen Kompetenzen (Softskills) erhalten die Schülerinnen und Schüler durch sog. Profilgruppenunterricht in Stufe I und Stufe II einen bewertungsfreien Rahmen, in dem sie gemeinsam im Profilgruppenverband (= Klasse) und mit der Profilgruppenlehrkraft (= Klassenlehrkraft) – unterstützt durch sozialpädagogische Betreuung – an zentralen Einheiten der überfachlichen Kompetenzen arbeiten können, die nicht zuletzt auch für das Bestehen auf dem Ausbildungsmarkt relevant sind. Uns ist es wichtig, dass jeder Jugendliche eine geeignete Ausbildung findet, die ihm Spaß macht und in der er oder sie erfolgreich sein wird.
Daher setzen sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit ihren Stärken und Schwächen, mit Berufsbildern und Ausbildungswünschen und -möglichkeiten auseinander. Sie suchen nach Praktikums- und Ausbildungsplätzen, schreiben Bewerbungen, simulieren Einstellungstest und Vorstellungsgespräche.
Die Stufe II der BÜA kann nur von Schülerinnen und Schülern besucht werden, die in Stufe I mit einem qualifizierenden Hauptschulabschluss oder einem besonders guten Hauptschulabschluss aufgenommen wurden und den mittleren Bildungsabschluss zur Erlangung ihrer beruflichen Ziele benötigen. Der Mittlere Abschluss ist auch über eine Berufsausbildung zu erlangen und somit hat jede Schülerin bzw. jeder Schüler die Möglichkeit bspw. die Fachoberschule über diesen Weg zu besuchen. Eine Ausbildung ist immer ein Weg in eine sichere und erfolgreiche Zukunft.