Worüber die Leute reden (262)
Geduldsprobe, finaler Akt. Bei manchen Verkehrsteilnehmern liegen die Nerven blank. Im Norden der Kreisstadt klemmt es. Eine Stunde und fünf Minuten hat z.B. eine Autofahrerin gebraucht, um von Nauheim zum Landratsamt GG zu kommen. Sie klagte ihr Leid in einer Groß-Gerauer Facebook-Gruppe, in der die Dauerbaustelle als „Dilettanten-Stadl“ beschimpft wird. Von ewig langen Staus ist die Rede. Andere beschwichtigen und empfehlen einen Vergleich mit den (schlimmeren) Verkehrsverhältnissen in Frankfurt und Offenbach. Wieder andere raten zum Umstieg aufs Fahrrad. Die Stadt sagt, Ende Oktober sollen die Bauarbeiten im Kreuzungsbereich von L3094 und Nordring abgeschlossen sein. Seit wenigen Tagen wird die Geduld aber noch einmal strapaziert: Bis etwa 25./26. Oktober gibt es erneut eine Engstelle mit nur einer Spur.
Was haben die Bürger davon? Viele Kommunen im Umland verstärken ihre interkommunale Zusammenarbeit. Teilen sich Städte und Gemeinden wichtige Aufgaben, können Ausgaben verringert und Ressourcen besser genutzt werden. Zurzeit debattieren die Gemeindevertretungen von Nauheim und Trebur darüber, ob sie auf dem Areal des gescheiterten Geothermiekraftwerks einen gemeinsamen Bauhof errichten, frei nach dem Motto: Warum brauchen beide Orte jeweils einen Bagger, wenn das teure Arbeitsgerät heute hier und morgen dort eingesetzt werden kann. Da drängen sich Fragen auf: Was haben die Bürger davon? Klappt künftig der Winterdienst? Wird das Grün in Anlagen und Parks weiterhin ordentlich gepflegt? Müssen die Leute zu „ihrer“ Bringstelle für Altlasten demnächst weiter fahren?
Was erwarten Sie, liebe Leser, von einer solchen Zusammenarbeit?
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Nächstes Rennen in der Kreisstadt. Wer wird neuer Groß-Gerauer Bürgermeister? Die Antwort auf diese Frage dürfte noch bis zum 21. Januar Gesprächsthema Nummer eins in der Kreisstadt sein. Nach und nach bringen sich die Kandidaten in Position, die die Nachfolge von Stefan Sauer, dem neuen CDU-Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Groß-Gerau, antreten wollen. Ins Rennen gehen Erhard Walther (CDU), Renate Wahrig-Burfeind (Grüne), Monika Freitagsmüller (Bürgerliste) und Ute Wiegand-Fleischhacker (SPD).
Reizvolles für die Sinne. Im Herbst sollten sich Menschen Zeit für die eigenen Sinne nehmen. Der Besuch des Kunstmarkts in Trebur wäre eine Alternative zum Spaziergang über fallendes Laub. Reizvolles gibt es am 4. und 5. November im Rathaus zuhauf. Mehr als 30 Aussteller der unterschiedlichsten Richtungen präsentieren kreative Arbeiten. Wer sich Kaffee und Kuchen in der Cafeteria gönnt, unterstützt nebenbei die „Peruhilfe“ der Grundschule Trebur bei einem Patenschaftsprojekt in Leonico Prado (Lima). Samstags ist der Kunstmarkt von 14 bis 18 Uhr, sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Mehr Infos gibt es vom Künstlerkreis, der per E-Mail unter kuenstlerkreistrebur@gmail.com zu kontaktieren ist.
Nicht reden. Handeln! Der Verein Wildwasser hat in einem Arbeitsbericht alarmierende Zahlen vorgelegt. Fast jeden zweiten Tag setzten sich die Mitarbeiter des kreisweit agierenden Vereins damit auseinander, dass ein Kind sexuell missbraucht wurde. Und das sei vermutlich nur die Spitze des Eisbergs; die Dunkelziffer liege um ein Vielfaches höher. Daher hier ein Appell an alle, die von einem Missbrauch Wind bekommen: Nicht hinter vorgehaltener Hand darüber tuscheln, sondern anrufen oder E-Mail schreiben: Wildwasser ist unter (06142) 965760 und per Mail unter info@wildwasser.de erreichbar. www.wildwasser-gross-gerau.de