Der 25. Kreisbauernmarkt

Von Ulf Krone.
Am 5. Oktober richtet der Regionalbauernverband in der Kreisstadt bereits zum 25. Mal den Kreisbauernmarkt aus. Dann präsentieren regionale Erzeuger an über 30 Ständen wieder die immense Vielfalt ihrer Produkte. Denn die Region hat auch außerhalb der Spargelzeit viel zu bieten, etwa Obst und Gemüse, Kräuter, Käse, Hausmacher Wurst, Honig oder Räucherfisch, aber auch selbstgebrautes Bier, Liköre und Blumen. Probiert werden können die Köstlichkeiten natürlich direkt vor Ort, wo außerdem ein buntes Musikprogramm sowie eines für Kinder für gute Stimmung sorgen werden.
Peter Gheorgean ist als ehemaliger Geschäftsführer des Regionalbauernverbands Starkenburg von Anfang an mit dabei gewesen, hat die Veranstaltung mit aus der Taufe gehoben und über viele Jahre mitgestaltet. Welche Idee dahintersteckte, welche Herausforderungen es zu meistern galt und wie sich die Veranstaltung über die Jahrzehnte entwickelte, hat WIR-Redakteur Ulf Krone nachgefragt.
Sie haben den Kreisbauernmarkt als Geschäftsführer des Regionalbauernverbands über viele Jahre begleitet und mitgestaltet. Wie kam es dazu, welche Idee steht hinter der Veranstaltung?
Peter Gheorgean: Wir ließen uns von zwei großen Ideen leiten: Wir wollten 1. den Verbrauchern eine Qualitäts- und Frischegarantie geben und 2. die landwirtschaftlichen Direktvermarkter gegenüber den großen Lebensmittelkonzernen unterstützen. Dabei war diese Veranstaltung zunächst als einmaliges Event angedacht.
Welche Herausforderungen mussten dabei gemeistert werden?
Peter Gheorgean: Dazu einige Stichpunkte: mehr als 20 interessierte Betriebe, die Vielfalt an Produkten, die Ausstattung der Stände, die Infrastruktur, Strom- und Wasserbedarf, Lageplan und Verteilung der Stände auf dem Sandböhl, Rahmenprogramm für die großen und kleinen Besucher, Einbindung der Landfrauen und Kreisjäger in den Veranstaltungsablauf. Und Volkstänze und die musikalische Unterhaltung waren schließlich die „Würze“ des Programms.
Wie sehen Sie die Entwicklung, die die Veranstaltung über die Jahre genommen hat?
Peter Gheorgean: Mittlerweile ist der Bauernmarkt in Anlehnung an den Erntedanksonntag durch intensive Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein Groß-Gerau und dessen verkaufsoffenen Sonntag ein fester Programmpunkt im Kulturkalender des Kreises geworden. Der Umzug vom Standort „Sandböhl“ zum Marktplatz wurde wegen strengerer Sicherheitsauflagen notwendig. Die Kehrseite der Medaille besteht allerdings in einem hohen finanziellen Mehraufwand. Nur mit Hilfe der Zuwendungen von Stadt, Landkreis und Sponsoren können die Kosten noch ausgeglichen werden.
Welche Bedeutung hat ein solcher Erzeugermarkt Ihrer Meinung nach in unserer heutigen Zeit?
Peter Gheorgean: Die Bedeutung des Bauernmarktes ist nach meiner Auffassung mehr denn je als hoch zu bewerten. Wir sehen, dass durch den sich anbahnenden Generationenwechsel bei den Besuchern das Wissen über die Produktion von gesunden Nahrungsmitteln mehr und mehr verloren geht. Der direkte Kontakt mit dem Erzeuger vermittelt Informationen – Landwirtschaft zum Anfassen eben.
Woran erinnern Sie sich persönlich besonders gern zurück?
Peter Gheorgean: Der Markt war nicht nur für mich, sondern für meine ganze Familie wie ein jährliches Treffen bei guten Freunden. Jahrelang beteiligten sich meine drei Kinder aktiv als Betreuer an den Kinderbelustigungen; ebenso waren alle Kolleginnen und Kollegen unserer Geschäftsstelle eingebunden.
Der Bauernmarkt hat auch heute noch den Stellenwert eines Festes und stellt einen erweiterten Feiertag des Berufsstandes und der Freunde der Landwirtschaft dar.

Peter Gheorgean
ist ehemaliger Geschäftsführer des Regionalbauernverbands Starkenburg und hat den Kreisbauernmarkt in Groß-Gerau über viele Jahre mitgestaltet.