Impfzentren haben geöffnet

Von Sabine Bächle-Scholz.

Mit Beginn des neuen Jahres, hat sich auch der Fokus der Diskussionen um Corona verändert: Nun steht das Impfen im Vordergrund.

Während der letzten Plenarwoche im Hessischen Landtag betonte unser Ministerpräsident Volker Bouffier, dass „die große Infektionswelle nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel [zum Glück] ausgeblieben ist“, was uns im Hinblick auf die Infektionszahlen nach vielen Wochen Erleichterung beschert. Gleichzeitig öffneten nun Anfang Februar auch die kommunalen Impfzentren in ganz Hessen, was einen weiteren wichtigen Punkt im Kampf gegen die Pandemie markiert. Im Kreis Groß-Gerau befindet sich das kommunale Impfzentrum in der Martin-Buber-Schule in Groß-Gerau.
Wir sind froh, dass die Entwicklung der Impfstoffe gegen das Corona-Virus in wenigen Monaten möglich war. Bis vor wenigen Jahren hätte man für das Durchlaufen aller Etappen einer Impfstoffentwicklung noch zehn bis 20 Jahre ansetzen müssen. Doch neue Technologien, Vorerfahrungen mit Impfstoffprojekten gegen verwandte Viren und eine intensive Zusammenarbeit der internationalen Forschung sowie der verantwortlichen Behörden machten es möglich, so schnell wie noch nie einen Impfstoff zu entwickeln, der den hohen nationalen und internationalen Qualitätsanforderungen entspricht.

Die größten zeitlichen Verzögerungen bei einer Impfstoffentwicklung liegen meist in zwei Punkten begründet: fehlenden finanziellen Mitteln und großen bürokratischen Hürden. Beides war in diesem Fall anders. Allein die Bundesregierung hat mit dem nationalen Sonderprogramm zur Impfstoff-Entwicklung 750 Mio. Euro zur Verfügung gestellt, um deutsche Unternehmen bei der Impfstoffentwicklung zu unterstützen. Überdies wurden bei den Prüf- und Zulassungsbehörden Verfahren vorgezogen oder parallel durchgeführt. Durch solcherlei Priorisierung konnten die forschenden Firmen und Labore viel Zeit sparen und schneller von einer Prüfphase in die nächste gehen. Lassen Sie mich daher unterstreichen: Die Corona-Impfstoffe haben die gleichen Verfahren durchlaufen wie alle anderen Impfstoffe auch. Es gab keinen Bonus und keine Abstriche bei der Sicherheit.

Die Landesregierung hält weiterhin an ihrem Konzept zur Umsetzung der COVID-19-Pandemieimpfungen in Hessen fest. Nachdem die Impfungen zunächst – aufgrund der überschaubaren Menge an Impfstoff, die vom Bund bereitgestellt wurde – auf die Alten- und Folgeeinrichtungen sowie die Krankenhäuser konzentriert wurde, haben mittlerweile alle Impfzentren in Hessen ihre Türen geöffnet. Mit Stand zum 1. Februar haben bislang über 135.000 Menschen in Hessen ihre Erstimpfung erhalten und bei knapp 50.000 konnte ebenso die Zweitimpfung durchgeführt werden. Dies entspricht einer Impfquote von 2,16% aller hessischen Bürgerinnen und Bürger.

Es wird erwartet, dass spätestens im Mai alle Personen aus der Priorisierungsgruppe 1, die sich impfen lassen wollen, einen Termin bekommen haben und zweimal geimpft wurden. Trotz der flächendeckenden Öffnung der Impfzentren in Hessen, gibt es nach wie vor Wartezeiten bei der Vergabe von Impfterminen für Impfberechtigte. Dies wird sich auch in Zukunft nicht vermeiden lassen.
Die vom Bund zur Verfügung gestellten Impfstoffmengen werden zu ca. 70% zur Verimpfung in den Impfzentren und somit zur Vergabe der Impftermine genutzt. Die verbleibenden 30% werden zu gleichen Teilen zur Verimpfung durch die mobilen Impfteams in den Krankenhäusern und den Alten- und Pflegeeinrichtungen genutzt. Ende dieses Monates werden die Erst­impfungen in den Einrichtungen abgeschlossen sein. Bereits Anfang Februar lag die Impfquote von den rund 58.000 Bewohnerinnen und Bewohnern der hessischen Alten- und Pflegeheimen bei 65%. Impfstoff, der dann nicht mehr für die Einrichtungen benötigt wird, wird an die mobilen Impfteams, Krankenhäuser und Impfzentren weitergegeben.

Nach wie vor stehen verschiedene Wege zum Impftermin zur Verfügung: Sie können Termine sowohl per Telefon über die Rufnummern: 0611 505 92 888 oder 116 117 als auch im Internet-Anmeldeportal über impfterminservice.hessen.de oder impfterminservice.de vereinbaren.
Eine hohe Impfbereitschaft in der Bevölkerung gibt uns die Zuversicht, schneller zu einem normalen Alltag zurückzukehren.

Doch zunächst ist unser erklärtes Ziel, einen dauerhaften Inzidenzwert von unter 20 zu erreichen, der laut Wissenschaftlern eine erhebliche Lockerung der Corona-Maßnahmen bedeuten kann. Wir alle sehnen uns das Ende des Lockdowns herbei, sollten eine zu schnelle Öffnung jedoch nicht überstürzten. Nur durch das Einhalten der Hygieneregeln, die Kontaktvermeidung und die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, können wir die Pandemie mit vereinten Kräften eindämmen. Lassen Sie uns weiterhin zusammenstehen und die Herausforderung der Krise meistern.

Sabine Bächle-Scholz
ist die direkt gewählte CDU-Abgeord­nete im Hessischen Landtag;
s.baechle-scholz@ltg.hessen.de


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