Mehr Qualität für die Jüngsten

Von Sabine Bächle-Scholz.

Im November 2019 haben Bundesfamilienministerin Giffey und der hessische Sozialminister Klose den Bund-Länder-Vertrag zur Umsetzung des Gute-Kita-Gesetzes für Hessen unterzeichnet. Gemeinsam mit dem Förderprogramm „Starke Heimat“ stehen nun 720 Millionen Euro bis 2024 zur Verfügung, um die Qualität der Kinderbetreuung und die Ausstattung von Kitas in Hessen weiter zu verbessern.

Die Situation in den hessischen Kitas und auch bei uns hier im Kreis ist teilweise angespannt. Vielerorts fehlen dringend benötigte Fachkräfte, und die Kommunalpolitik bemüht sich sehr, genug Erzieherinnen und Erzieher für die Kitas vor Ort anzuwerben. Um die angespannte Fachkräftesituation zu verbessern, strebt die Landesregierung mit der nun durch das Gute-Kita-Gesetz notwendig gewordenen Evaluierung des Kinder- und Jugendhilfegesetzbuches Veränderungen an, um die Attraktivität des Berufsfeldes der Erzieherinnen zu erhöhen.

Eine Maßnahme der Fachkräfteoffensive des Landes, die mithilfe des Programms „Starke Heimat“ finanziert wird, ist der Ausbau der dualen Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern in Hessen. Perspektivisch sollen angehende Erzieherinnen zwischen der dualen Ausbildungsmöglichkeit und weiteren Ausbildungsmodellen wählen können. Auch die Ausbilderinnen und Ausbilder bekommen mehr Freiräume, um die Auszubildenden besser anlernen zu können und in den Alltag von Kindertageseinrichtungen zu integrieren. Eine umfangreiche Werbe- und Imagekampagne für den Beruf von Erzieherinnen und Erziehern soll das Berufsbild stärken und über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten informieren, um weitere Auszubildende in Hessen gewinnen zu können.

All diese Anstrengungen werden unternommen, um die Qualität in den Kindertagesstätten weiter anzuheben. Denn im Fokus stehen nach wie vor unsere Jüngsten, denen durch eine hohe Qualität der frühkindlichen Bildung, ein guter Start ins Leben ermöglicht werden soll.

Im Zuge dessen sieht die Umsetzung des Gute-Kita-Gesetzes vor, den Mindestpersonalbedarf in den hessischen Kitas neu zu berechnen und mehr Fachkraftkapazitäten zu schaffen. Unterm Strich soll so mehr Zeit für jedes einzelne Kind bleiben. Gleichzeitig werden die Kita-Leitungen in ihrer verantwortungsvollen Aufgabe unterstützt, indem die Landesregierung einen festen Zeitanteil für die Leitungskräfte vorschreibt. Die Leitung ist dann in diesem Umfang vom Gruppendienst freigestellt. Für die qualitative Weiterentwicklung der frühkindlichen Bildung in Kindertageseinrichtungen ist es unabdingbar, dass den Kita-Leitungen genug Raum für ihre vielfältigen Aufgaben eingeräumt wird.

Im Jahr 2020 stellt die Landesregierung zusätzliche Mittel in Höhe von rund 4,2 Millionen Euro aus dem Förderprogramm „Starke Heimat“ für die Kitas im Landkreis Groß-Gerau zur Verfügung. Diese Gelder kommen ausschließlich der vielfältigen pädagogischen Arbeit vor Ort zu Gute. Längere Öffnungszeiten von Einrichtungen für eine leichtere Vereinbarkeit von Familie und Beruf können somit realisiert werden.

Sabine Bächle-Scholz ist direkt gewählte CDU-Abgeordnete im Hessischen Landtag;
s.baechle-scholz@ltg.hessen.de

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